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„STOPPT DEN KRIEG IN DER UKRAINE“

Hinweis: Rede des ehemaligen Betriebsseelsorgers der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Paul Schobel, in Tübingen und Stuttgart auf den Antikriegskundgebungen am 11. und 12. März 2022:

https://www.kulturdesfriedens.de/2022/03/rede-paul-schobel-in-stuttgart-und-tuebingen/

Drei Minuten vom Friedensplenum – drei Minuten für den Frieden!

Dokumentiert: Ansprache von Jens Rüggeberg vom Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen auf der Antikriegskundgebung in Tübingen am 11.3.2022:

Wir wollen uns nicht an den Krieg gewöhnen, und wir dürfen uns nicht an den Krieg gewöhnen! Wo immer gegen den Krieg demonstriert wird – wir sind dabei! Das gilt auch für kommenden Sonntag. Eine Großkundgebung ist um zwölf Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart geplant. Wir vom Friedensplenum rufen euch auf, dorthin zu fahren. Das ist wichtig. Allerdings gibt es verschiedene Aufrufe zur Kundgebung. Die unterscheiden sich. Einige der Veranstalterinnen und Veranstalter sind für Sanktionen gegen Russland und für Waffenlieferungen an die Ukraine. Wir sind dagegen. Waffenlieferungen machen als nur noch schlimmer. Und zu den Sanktionen hat Außenministerin Baerbock neulich in einer Talkshow gesagt, sie würden Russland ruinieren. Anscheinend findet sie das richtig. Wir nicht. Der Krieg muss sofort beendet werden – aber ohne Russland zu ruinieren! Kein Land darf ruiniert werden – erst recht nicht durch unsere Regierung!

Da unter den Veranstaltern kein Konsens herrscht, haben sie eine interne Empfehlung ausgesprochen, nämlich, sich zu Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine nicht zu äußern. Deshalb raten wir euch, selbstgefertigte Transparente mitzubringen, auf denen ihr Stellung nehmt, z.B. durch die Aufschrift „No to NATO“ oder „Keine Waffen an die Ukraine!“. Sehr gut finde ich auch das Transparent, dass dort vorne gezeigt wird. Auf der PACE-Fahne steht: „No to NATO + EUTO“. Es ist richtig, den russischen Überfall auf die Ukraine zu kritisieren. Hierzulande ist das allerdings wohlfeil. Friedensbewegte Menschen haben die Aufgabe, ihre jeweilige eigene Regierung zu kritisieren.

Und an Ostern wird es wieder einen Ostermarsch geben. Wie schon seit Jahrzehnten. Er wird in Stuttgart stattfinden. Wir rufen euch auf, massenhaft an ihm teilzunehmen!

Zu einem zweiten Thema möchte ich mich kurz äußern: Das Diskussionsniveau und das Niveau der Berichterstattung sinkt täglich. Ein Beispiel: Die Warschauer Oper hat die Neuinszenierung einer Mussorgski-Oper abgesetzt mit der Begründung, der Komponist sei Russe. So etwas geht gar nicht! Dann die Medien: Guckt euch genau an, wer schreibt, wer spricht, was geschrieben wird, was gesprochen wird, was gesendet wird! Unkritische Lektüre ist in Kriegszeiten nicht ratsam. Pfarrer Karl-Theodor Kleinknecht hat vorhin zu Recht das heutige „übrigens“ im „Schwäbischen Tagblatt“ gelobt. In ihm werden gleiche Rechte für alle Flüchtlinge gefordert. Ich kritisiere ein „übrigens“ von neulich: Unsere Mitstreiterin Heike Hänsel hatte in scharfen Worten den ukrainischen Botschafter kritisiert. Zu Recht. Er ist ein Anhänger von Bandera, einem Nazi-Kollaborateur aus der Ukraine, und er versucht, die NATO in den Krieg zu hineinziehen, den die Ukraine alleine nicht gewinnen kann. Der Verfasser des „übrigens“ schrieb, er habe den Botschafter persönlich als sympathischen und zugewandten Menschen kennengelernt, und deshalb dürfe seine politische Haltung nicht kritisiert werden. Das ist niedrigstes Niveau!

Und zum Schluss: Ganz wichtig in Kriegszeiten ist Kriegsdienstverweigerung! Wir unterstützen alle, die den Kriegsdienst verweigern, insbesondere dann, wenn sie dafür verfolgt werden. Deshalb sind wir natürlich dafür, dass russische Kriegsdienstverweigerer bei uns aufgenommen werden. Das ist selbstverständlich! Aber das gleiche muss für ukrainische Kriegsdienstverweigerer gelten. Männer im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen die Ukraine nicht verlassen. Neulich wurden 60 Männer in diesem Alter an einer ukrainischen Grenzstation beim Versuch der Ausreise verhaftet und dem zuständigen Kreiswehrersatzamt übergeben. Auch ukrainische Kriegsdienstverweigerer müssen von uns unterstützt werden und bei uns Aufnahme finden!

Kampfhandlungen einstellen! – Ende des Blutvergießens! – Keine Waffenlieferungen an die Ukraine! – Keine Aufrüstung der Bundeswehr!

Dokumentiert: Rede von Jens Rüggeberg für das Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen auf der Tübinger Antikriegskundgebung vom 4.3.2022:

„Was soll man denn anderes machen?“ Das ist der Satz, den ich in den letzten Tagen am häufigsten gehört habe, von Bekannten, von Kolleginnen, von Kollegen, das sagen sie, angesprochen auf die Waffenlieferungen an die Ukraine, auch aus Deutschland, und angesprochen auf die massive und für mich, für uns erschreckende Aufrüstung der Bundeswehr, die jetzt geplant ist.

„Was soll man denn anderes machen?“ Dieser Satz scheint mir Ausdruck zu sein von Hilflosigkeit. Wer ihn sagt, zuckt dazu die Achseln und fügt hinzu: „Das kann man doch Putin nicht durchgehen lassen, sonst stehen wir als Schwächlinge da, und er macht dann immer weiter. Und irgendwann sind dann womöglich wir selbst dran.“

Solche Äußerungen sind aber nicht nur Ausdruck von Hilflosigkeit, sondern auch von Uninformiertheit. Die ganze Vorgeschichte wird ausgeblendet. Sie ist ja auch meistens gar nicht bekannt. Und sie wird als irrelevant betrachtet, angesichts des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Man will von der Vorgeschichte nichts wissen. Dabei ist es wichtig, sie zu kennen, um zu verstehen, was gerade passiert. Sie macht den Überfall Russlands zu einem Ereignis, das nicht vom heiteren Himmel gefallen ist. Die Kenntnis der Vorgeschichte führt allerdings nicht dazu, dass der russische Angriff auf die Ukraine zu billigen oder zu rechtfertigen wäre. Er muss sofort gestoppt werden. Die russische Armee muss unverzüglich die Kampfhandlungen einstellen und sich zurückziehen – und die ukrainischen Bewaffneten müssen ebenfalls sofort die Kampfhandlungen einstellen. Dem Minsker Abkommen muss endlich Geltung verschafft werden!

Das erste, was nach dem russischen Angriff passierte, war, dass unter den männlichen Einwohnern Kiews 18.000 Kalaschnikows verteilt wurden. Ein Wahnsinn! Und jetzt liefert alle Welt der Ukraine Panzerabwehrwaffen, Handgranaten und viele andere Kleinwaffen und auch große Waffen. So gießt man Öl ins Feuer! Und verlängert das Blutvergießen! Die Zivilbevölkerung ist das Opfer und flieht. Will die NATO aus der Ukraine ein neues Afghanistan machen? Wie damals, als der Westen die Mudschahedin bewaffnete, um der Roten Armee einen Partisanenkrieg zu bereiten? Wir fordern: Keine Waffenlieferungen an die Ukraine!

Die gigantische Aufrüstung der Bundeswehr wäre ohne den jetzigen Ukraine-Krieg politisch nicht durchsetzbar gewesen. Jetzt aber hat die Bundesregierung einen Vorwand gefunden – man müsse sich doch verteidigen. Und größere Teile der Bevölkerung scheinen einverstanden zu sein mit der Aufrüstung und den mit ihr wahrscheinlich verbundenen Kriegsplanungen. Wenn eine Armee massiv aufgerüstet wird, muss man nämlich immer fragen: Gegen wen richtet sich das? Wer soll eingeschüchtert, bedroht oder angegriffen werden? Die Antwort liegt auf der Hand: Um gegen die Islamisten in Mali vorzugehen, braucht man eine solche Aufrüstung nicht. Also geht es um Russland und China. Da machen wir nicht mit!

Die Regierenden haben es immer einfach, Aufrüstung und Krieg zu rechtfertigen, wenn es gegen angebliche oder tatsächliche Bösewichter geht. Die hatte man 1999 in Serbien und 1990 und 2003 im Irak. Saddam Hussein hatte Giftgas in kurdischen Siedlungsgebieten im Nordirak einsetzen lassen und Tausende Menschen dadurch umgebracht, Tausende politische Gefangene wurden im Irak ermordet, darunter fast sämtliche Kader der kommunistischen Partei, und Kuwait wurde überfallen und besetzt. Trotzdem war es richtig, dass wir als Friedensbewegung 1990 und 2003 gegen den Krieg gegen den Irak protestierten. „Regime change“ ist völkerrechtswidrig und nicht zu rechtfertigen, egal, gegen wen es sich richtet.

„Regime change“ hat im Westen eine lange Tradition. Nur ein paar Stichworte: Iran, Chile, Serbien, Ukraine 2014, Irak, Syrien (dort allerdings gescheitert). Jetzt scheint die russische Führung das in der Ukraine auch anzustreben. Wir als Friedensbewegung haben das Recht und die Pflicht, das zu kritisieren. Die NATO nicht. Denn die hat es selber oft genug gemacht.

Zum Schluss ein Blick in die Geschichte. Ich zitiere aus dem Protokoll des SPD-Parteitags 1907, Seite 255 – aus einer Rede von August Bebel:

„Genosse David hat, wie ich aus dem Bericht ersehe, bestritten, dass ich das Wort, ich sei bereit, noch in meinen alten Tagen die Flinte auf den Buckel zu nehmen, in Bezug auf einen Krieg mit Russland gesagt hätte. Und doch habe ich es so gesagt und nicht anders. Vor zirka sieben Jahren führte ich aus, dass, wenn es zu einem Kriege mit Russland käme, das ich als Feind aller Kultur und aller Unterdrückten nicht nur im eigenen Lande, sondern auch als den gefährlichsten Feind von Europa und speziell für uns Deutsche ansähe, auf den sich in erster Linie die deutsche Reaktion stützt, dann sei ich alter Knabe noch bereit, die Flinte auf den Buckel zu nehmen und in den Krieg gegen Russland zu ziehen.“

Das hat die SPD paralysiert, als es dann wirklich zum Krieg kam. Ergebnis: Im Dezember 1914 hat nur ein einziger Reichstagsabgeordneter gegen die Bewilligung der Kriegskredite gestimmt, nämlich Karl Liebknecht. Wir hoffen, dass jetzt, wo es erneut um die Bewilligung von Kriegskrediten geht, die antimilitaristische und pazifistische Opposition von links im Bundestag deutlich stärker ist als 1914!

Die Waffen nieder!

Nein zum Krieg – die Waffen nieder!

Dokumentiert: Redebeitrag von Gisela Kehrer-Bleicher für die VVN-BdA Tübingen auf der Tübinger Antikriegskundgebung vom 4.3.2022:

Noch vor kurzem war der Krieg für uns alle unvorstellbar. In den vergangenen Tagen hat er schon zu viel Leid auf allen Seiten gefordert. Wir sagen Nein zum Krieg – die Waffen nieder! Es dürfen nicht noch mehr unschuldige Menschen getötet werden. Und deshalb sagen wir auch Nein zu weiterer Militarisierung und Aufrüstung.

Am vergangenen Sonntag hat die Bundesregierung das massivste Rüstungspaket der jüngeren deutschen Geschichte verkündet. 100 Milliarden Euro Sondervermögen sollen allein dieses Jahr in neue Waffensysteme wie Drohnen und Jagdbomber fließen.

Geht es nach den Wünschen des Bundeskanzlers Olaf Scholz, soll dieses Sondervermögen im Grundgesetz abgesichert werden. Damit würde die Intention der Mütter und Väter des Grundgesetzes für eine friedliche Nachkriegsordnung final ad absurdum geführt werden.

1998/99 war es eine rot-grüne Bundesregierung, die als erste Bundesregierung überhaupt, Deutschland nach 1945 in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führte. Die gleichen haltlosen Argumente der damaligen Regierungsvertreter Deutschlands werden heute durch die russische Administration zur Rechtfertigung des Angriffs auf die Ukraine genutzt. Vollkommen zu Recht verurteilen deshalb das Internationale Auschwitzkomitee und Vertreter der Internationalen Lagerkomitees die Verwendung der Worte „Entnazifizierung“ und „Völkermord“ zur Rechtfertigung des russischen Angriffs auf die Ukraine. Genauso weisen wir aber auch Analogien zu einem der größten deutschen Massaker in Zusammenhang mit einem russischen Angriff nahe der Gedenkstätte Babyn Jar zurück.

Antifaschist*innen sind dazu aufgerufen, alle kriegerischen Akte zu verurteilen und für einen stabilen Frieden einzutreten!

Es gibt keinen Frieden durch weitere Eskalation von Gewalt und Aufrüstung! Dauerhaften Frieden kann es nur durch die Rückkehr an den Verhandlungstisch und zur Diplomatie geben.

Die VVN-BdA steht für Frieden und Völkerverständigung als Lehre aus dem von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg. Umso furchtbarer ist die aktuelle Entwicklung und Bedrohung der atomaren Selbstvernichtung der Menschheit, auch durch den größten Nachfolgestaat der Sowjetunion.

Es schmerzt, dass keine Regierung aus der Vergangenheit gelernt zu haben scheint und weiter der Aufrüstung das Wort geredet wird.

- Der Krieg muss beendet werden – wir fordern die russische Regierung dazu auf, ihre Truppen auf russisches Staatsgebiet zurückzuziehen!

- Wir fordern ein Ende der atomaren Aufrüstung und eine Rückkehr zu den gekündigten Abrüstungsprogrammen.

- Wir fordern sämtliche Staaten dazu auf, endlich die todbringende Spirale von Rüstung und Gegenrüstung zu durchbrechen und Maßnahmen der Entspannung einzuleiten!

- Wir begrüßen die bedingungslose Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in der EU. Und wir fordern auch die rassistische Ausgrenzung anderer Flüchtlinge an den Grenzen sofort zu stoppen, sowie das Ende europäischer Abschottungspolitik!

Stoppt den russischen Krieg gegen die Ukraine!

12-Punkte-Erklärung von Winfried Wolf

[Zeitung gegen den Krieg; Chefredakteur von Lunapark21]

https://www.lunapark21.net/stoppt-den-russischen-krieg-gegen-die-ukraine/

Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Dokumentiert: Rede von Gisela Kehrer-Bleicher für das Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen und die DFG-VK auf der Tübinger Antikriegskundgebung am 25.2.2022:

Nach der Entsendung russischer Truppen in die Separatistenregionen Luhansk und Donezk und deren Anerkennung als unabhängige Staaten durch Russland am Dienstag folgte Donnerstagmorgen auf Befehl des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin der völkerrechtswidrige Einmarsch Russlands in weitere Teile der Ukraine. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine und allen, die an den Folgen dieses Krieges leiden werden.

Wir fordern den sofortigen Stopp der Angriffe auf die Ukraine, den Rückzug russischer Truppen und eine Rückkehr an die Verhandlungstische.

Wir rufen alle Soldat*innen auf, die Waffen niederzulegen und einen Kriegseinsatz zu verweigern.

Von der Europäischen Union fordern wir, dass sie ihre Grenzen für Geflüchtete öffnet und die Visafreiheit für Ukrainer*innen bestehen bleibt. Die Bundesregierung muss Deserteur*innen und Kriegsdienstverweiger*innen aus der Ukraine und Russland aufnehmen und unterstützen.

Wir lehnen Waffenlieferungen in Krisen- und Kriegsgebiete, auch in die Ukraine, strikt ab. Diese sind kontraproduktiv und verunmöglichen dringend notwendige Friedensverhandlungen.

Es gibt keine Trennung zwischen Defensiv- und Offensivwaffen. Jede Waffe kann immer auch als Unterstützung für einen eigenen Angriff oder Gegenangriff genutzt werden. Mehr Waffen führen nicht zu Frieden, sie gießen vielmehr Öl ins Feuer dieses Konfliktes.

Forderungen aus Deutschland nach militärischer Aufrüstung oder Beteiligung weisen wir entschieden zurück.

Wir fordern alle Länder dazu auf, den Bruch des Völkerrechts durch Russland zurückzuweisen. Die Billigung der russischen Invasion durch einzelne Staaten empört uns.

Wir treten ein für die Ächtung und das Verbot von Angriffskriegen weltweit und rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen.

Wir rufen in dieser schwierigen Lage zur Besonnenheit auf, um eine weitere Eskalation des Krieges zu verhindern.

Russlands Präsident droht bei einer Einmischung mit Konsequenzen, wie sie in der Geschichte noch nie erlebt wurden. Die Drohungen Putins insbesondere mit Blick auf die Atomwaffenarsenale dieser Welt erfüllen uns mit Sorge. Die Lage verdeutlicht die Notwendigkeit des Atomwaffenverbotsvertrags.

Die Vision einer gesamteuropäischen Friedensordnung rückt durch den Einmarsch der russischen Truppen in weite Ferne. Nur durch die Einstellung der Kampfhandlungen und die Erarbeitung nachhaltiger Lösungen können Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben wiederhergestellt werden. Wir halten ab unserm Ziel fest, mit Rüstungskontrolle und Abrüstungsverhandlungen zu einer dauerhaften Friedensarchitektur in Europa zu kommen, unter Einbeziehung von Russland und unter Anerkennung der völkerrechtlichen Grenzen der Staaten.

Wir begrüßen alle gewaltfreien Proteste in Russland, der Ukraine und anderen Teilen der Welt, die die Einstellung der Kriegshandlungen fordern und sich für friedliche Lösungen einsetzen.

Wir rufen dazu auf, in den nächsten Tagen weiter auf die Straße zu gehen.

Wir sind solidarisch mit der Ukrainische Pazifistische Bewegung, die alle Militäraktionen auf Seiten Russlands und der Ukraine im Kontext des aktuellen Konflikts verurteilt. Sie erklärte gestern: "Wir rufen die Führung beider Staaten und Streitkräfte auf, zurückzutreten und sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt kann nur auf gewaltfreiem Weg erreicht werden. Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Deshalb sind wir entschlossen, keinerlei Krieg zu unterstützen und uns um die Beseitigung aller Kriegsursachen zu bemühen."

Mit den ukrainischen Pazifistinnen und Pazifisten fordern wir: Die Waffen nieder!

Ukraine: There is no justification for war.

Statement of the ICC of the international No to war – no to NATO network (24.02.2022):

https://www.no-to-nato.org/2022/02/no-to-war-no-to-nato-condemns-the-russian-military-aggression-against-ukraine-there-is-no-justification-for-war/

Die Waffen nieder! Erklärung der VVN-BdA zum Überfall auf die Ukraine

Die VVN-BdA ruft zur Beteiligung an lokalen Friedensaktionen auf:

https://vvn-bda.de/die-waffen-nieder-erklaerung-der-vvn-bda-zum-ueberfall-auf-die-ukraine/

Ukraine-Krise: Friedenspolitik statt Eskalation

Dokumentation:

Ukraine-Krise: Friedenspolitik statt Eskalation

vom 23. Februar 2022

Der Personenkreis, der unter Beteiligung der IMI bereits den Aufruf „Friedenspolitik statt Kriegshysterie“ verfasst hat, hat nun angesichts der neuen Lage in der Ukraine eine weitere Erklärung veröffentlicht, die wir im Folgenden dokumentieren:

Die Anerkennung von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten durch Russland und die Entsendung von Militär ist ein Bruch des Minsk-II-Abkommens, das durch UN-Sicherheitsratsbeschluss Völkerrechtstatus hat. Dies dreht die Eskalationsschraube weiter nach oben, erhöht die Spannungen und verschärft das Kriegsrisiko.

Diese Entscheidungen sind die Reaktion Russlands darauf, dass die Ukraine die Umsetzung von Minsk II mit Duldung des Westens seit acht Jahren blockiert und eine Veränderung dieser Situation und der damit verbundenen unerträglichen Lage der Menschen in der Ostukraine nicht erreichbar erschien. Wir fordern sowohl von der Ukraine, als auch von Russland und dem Westen zu Minsk II zurückzukehren und auf dieser Basis über eine politische Lösung der Krise zu verhandeln.

Der Schritt Moskaus war die Reaktion darauf, dass die USA und die NATO nicht bereit waren, ernsthaft auf Verhandlungen über die legitimen Sicherheitsinteressen Moskaus einzugehen, die Moskau im Dezember vorschlug. Die europäischen NATO-Verbündeten haben sich der US-Politik angeschlossen, nicht nur mit Worten, wie zuletzt auf der Münchener Sicherheitskonferenz, sondern im Falle Großbritanniens, Frankreichs, Polens u.a. durch Waffenlieferungen oder die Verlegung von Militärpersonal.

Die erneute Verschärfung der Krise unterstreicht, wie dringend Deeskalation und Diplomatie sind. Sie zeigt, wohin es führt, wenn das Prinzip der ungeteilten, gemeinsamen Sicherheit ignoriert wird und stattdessen einseitig vollendete Tatsachen geschaffen werden. Jetzt hat Russland seinerseits zu diesen Methoden gegriffen. Die ganze Entwicklung ist letztlich die Folge des Bruchs von Zusagen der NATO, sich nicht nach Osten auszudehnen. Durch die ebenfalls völkerrechtswidrige militärische Durchsetzung der Abspaltung des Kosovo von Serbien und dessen Anerkennung hat die NATO die Büchse der Pandora geöffnet.

Um so notwendiger ist es jetzt, nicht weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Mit immer weiteren Sanktionen und der Verstärkung militärischer Drohkulissen nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ auf Sieg statt auf Entspannung zu setzen, führt näher an den Abgrund. Sanktionen sind schon seit Jahren Teil einer friedensgefährdenden Konfrontationspolitik und eines Wirtschaftskriegs gegen Russland. Sie haben keineswegs die beabsichtigte Wirkung erzielt, sondern das Gegenteil.

Uns als Friedensbewegung kann es niemals um Putin, Biden und Großmachtinteressen gehen, sondern um Leben, Wohlfahrt und Frieden. Es geht um die Menschen in Donezk und Luhansk, um die Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa. Wir fordern:

• Sofortige Einstellung aller militärischen Aktivitäten auf allen Seiten;

• Rückkehr zu und zügige Umsetzung von Minsk II;

• Konkrete Schritte zur Deeskalation;

• Schluss mit Kriegsrhetorik, Konfrontationspolitik und Sanktionen;

• Verhandlungen mit Russland auf der Grundlage eines klaren Bekenntnisses zu dem Prinzip der gemeinsamen Sicherheit;

• Aktives Eintreten für Rüstungskontroll- und Abrüstungsverhandlungen;

• Beginn von Verhandlungen über eine dauerhafte Friedensordnung Europas von Lissabon bis Wladiwostok.

Wir fordern die Friedensbewegung und alle am Frieden in Europa interessierten Menschen auf, sich in öffentlichen Aktionen, Infoständen, Mahnwachen, Demonstrationen und Initiativen für diese Forderungen zu engagieren, um den Marsch in den Abgrund zu stoppen.

Der Text wurde verfasst von:

Hugo Braun (Attac), Reiner Braun (International Peace Bureau), Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung), Ralf Krämer (Sozialistische Linke in der Partei Die Linke), Willi van Ooyen (Friedens- und Zukunftswerkstatt), Christof Ostheimer (Bundesausschuss Friedensratschlag), Peter Wahl (Attac) (Angaben zu den Personen nur zur Information

Quelle: https://www.imi-online.de/2022/02/23/ukraine-krise-friedenspolitik-statt-eskalation/



Nicht mal die Taliban

Gegen Einsatz der Bundeswehr bei der Pandemie-Bekämpfung - Stellungnahme von Jens Rüggeberg auf der Homepage des "Schwäbischen Tagblatt" (Tübingen) am 11.1.2022:

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Nicht-mal-die-Taliban-530896.html
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Zuletzt aktualisiert: 9. Apr, 12:28

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