Vortrag und Diskussion mit Prof. Andreas Buro: "Konfliktbearbeitung ohne Militär. Perspektiven für Afghanistan nach dem Rückzug der Bundeswehr"

Donnerstag, 30.10.2008, 20 Uhr
Tübingen, Hörsaal 6, Neue Aula, Wilhelmstr. 7


“Zivile Lösungen zu fördern und militärischen Konfliktaustrag zurückzudrängen”, das ist das Ziel des “Monitoring-Projekts Zivile Konfliktbearbeitung, Gewalt- und Krisenprävention”, das Organisationen der Friedensbewegung 2005 ins Leben riefen. Das Projekt hat bislang vier Konflikte: Iran, den türkisch-kurdischen und den Israel-Palästina-Konflikt sowie Afghanisten intensiv analysiert, Akteure und deren legitime Interessen identifiziert und allen Beteiligten, einschließlich der Bundesregierung, gegenüber Vorschläge formuliert, wie eine weitere Eskalation zu verhindern und die Konflikte langfristig zu lösen seien.

In Afghanistan müsse “ein gewichtiger beteiligter Staat ausscheren, um zu zeigen, dass eine nicht-militärische Bearbeitung des Konflikts aus der jetzigen Sackgasse führen kann.” Deshalb solle Deutschland “ein festes, nahe liegendes Datum” nennen, zu dem die deutschen Truppen aus dem Land abgezogen sind.
Prof. Andreas Buro wird das Monitoring-Projekt vorstellen und dessen Ergebnisse bezüglich Afghanistan zur Diskussion stellen.

Andreas Buro ist einer der wichtigsten Mentoren und Aktivisten der deutschen Friedensbewegung. Er lehrte Politikwissenschaft an der Universität Frankfurt/Main und ist friedenspolitischer Sprecher des Komiteees für Grundrechte und Demokratie. Er ist Träger des Aachener Friedenspreises 2008.

In Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg und der Informationsstelle Militarisierung

Flublatt "Raus aus Afghanistan"

Den Tübinger Aufruf zur Demo am 20. September gibt es jetzt auch als Flugblatt ohne Demo-Aufruf.

IMI-Kongress: Kein Frieden mit der NATO

Das Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen e.V. ist Mitveranstalter des IMI-Kongresses

Datum: 8./9. November 2008
Ort: Schlatterhaus Tübingen, Österbergstraße 2


Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die NATO von einem – wenigsten formal – auf die Landesverteidigung ausgerichteten Bündnis, in einer global agierenden Interventions- und Besatzungsarmee verwandelt. Verschleiert hinter humanitären Motiven, geht die NATO zur Durchsetzung der Interessen ihrer Mitgliedstaaten immer aggressiver vor, sie führt immer häufiger immer blutigere Kriegseinsätze durch.

Die NATO will im nächsten Jahr, möglicherweise bereits zum 60jährigen Geburtstag der Allianz, der im Frühjahr 2009 in Kehl und Straßburg gefeiert werden soll, ein neues Strategisches Konzept verabschieden. Es soll die aktuell gültige Fassung aus dem Jahr 1999 aktualisieren und die Kriegspolitik des Bündnisses weiter forcieren.

Die Konflikte auf dem Balkan, in Afghanistan und zuletzt im Kaukasus zeigen jedoch die Sackgasse dieser Militärlogik, die sich als größter Unsicherheitsfaktor der Welt entpuppt. Deshalb muss die NATO sofort aufgelöst werden! Dies wird die zentrale Forderung der Friedens- und Antikriegsbewegung sein, mit der sie zu Großdemonstrationen gegen den NATO-Geburtstag aufrufen wird.

Der Kongress der Informationsstelle Militarisierung in diesem Zusammenhang dazu beitragen, die berechtigte Kritik an der NATO-Kriegspolitik argumentativ zu untermauern, indem diese ausführlich analysiert wird; gleichzeitig ist es aber auch unser Ziel, mit dem Kongress einen Beitrag zur Mobilisierung für die Proteste gegen den NATO-Gipfel zu leisten.

Programm:
http://www.imi-online.de/2008.php3?id=1821

Raus aus Afghanistan, Demo am 20.09.2008 in Stuttgart und Berlin

Im Oktober 2008 stimmt der Bundestag über die Verlängerung und Ausweitung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan ab. Am 20. September 2008 finden deshalb in Berlin und Stuttgart bundesweite Demonstrationen statt, die gegen den Militäreinsatz in Afghanistan protestieren. Hier findet ihr sowohl den "Tübinger Aufruf" zur Demo als auch den bundesweiten Aufruf.

Treff am Tübinger Hauptbahnhof 10:15 Uhr, Abfahrt 10:37 Uhr, Rückfahrt ab Stuttgart 15:22 Uhr.

Demonstration: Bundeswehr raus aus Afghanistan!

Afghanistandemo

Samstag, 20.9.2008: Demonstration in Berlin und Stuttgart
Dem Frieden eine Chance, Truppen raus aus Afghanistan
Nein zur Verlängerung der Mandate für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan


12 Uhr, Stuttgart Lautenschlagerstraße (gegenüber Hauptbahnhof)
Anschließend Demonstration zum Schloßplatz

Treffpunkt in Tübingen:
10:15 Uhr am Hauptbahnhof
Gemeinsame Fahrt nach Stuttgart mit Baden-Württemberg-Tickets mit dem Zug um 10:37 Uhr.

Bundesweiter Aufruf zur Demonstration

Mit dem sieben Jahre andauernden Krieg in Afghanistan wurde keines der vorgeblichen Ziele erreicht. Im Gegenteil: Gewalt, Terror und Drogenhandel prägen den Alltag. In den meisten Regionen Afghanistans herrschen Warlords und Drogenbarone. Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst und unter unwürdigen sozialen Bedingungen. Menschenrechte werden weiterhin mit Füßen getreten. Die Alphabetisierungsrate ist seit dem Einmarsch gesunken. Täglich sterben in Afghanistan 600 Kinder unter fünf Jahren. Alle 29 Minuten stirbt eine Frau bei der Geburt ihres Kindes. Die durchschnittliche Lebenserwartung ging zurück.

Für uns ist Deutschlands Beteiligung an diesem grausamen Krieg nicht akzeptabel. Die Besatzung, die gegenwärtige massive Kriegführung sowie die vorgesehene Verstärkung der US-Armee und der Bundeswehr drohen den Krieg zu verlängern und das Land weiter zu destabilisieren. Deutschland würde noch enger in die Kriegführungsstrategie der NATO und damit der USA verstrickt. Diese zielt ab auf die Neuordnung des Nahen und Mittleren Ostens und Zentralasiens zur Durchsetzung machtpolitischer und wirtschaftlicher Interessen.

Obwohl die Bundesregierung die zivile Aufbauhilfe zu ihrem Schwerpunkt für Afghanistan erklärt hat, wird für den Krieg ein Vielfaches der Mittel ausgegeben, die für den zivilen Wiederaufbau zur Verfügung gestellt werden. Der Verdacht liegt nahe, dass die „zivile“ Komponente des Bundeswehreinsatzes zur Rechtfertigung des Krieges instrumentalisiert wird.

Wiederaufbau, Demokratie und eine soziale Entwicklung können erst gelingen, wenn der Krieg beendet und die fremden Truppen abgezogen sind. Die frei werdenden Mittel müssen für humanitäre Arbeit zur Verbesserung der Lebensbedingungen genutzt werden.

Wir fordern von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages, keiner Verlängerung oder Erweiterung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan zuzustimmen. Hören Sie auf den Friedenswillen der Bürgerinnen und Bürger weiter zu missachten!

Wir unterstützen alle Soldatinnen und Soldaten, die von ihrem Grundrecht auf Verweigerung des Kriegseinsatzes Gebrauch machen.

Der Abzug der Bundeswehr würde die USA und andere Kriegsparteien unter Druck setzen, ihre Truppen ebenfalls abzuziehen. Dadurch erhielte der Frieden eine echte Chance.

Wir wollen Frieden für Afghanistan. Dafür rufen wir in den nächsten Wochen und Monaten zu vielfältigen örtlichen und regionalen Aktionen auf: Zu Demonstrationen, Mahnwachen, Diskussionsrunden, Informationsveranstaltungen, Gesprächen mit Abgeordneten, Flugblattaktionen und Zeitungsanzeigen. Für den 20. September 2008 rufen wir zur bundesweiten Demonstration nach Berlin und Stuttgart auf.

Mit einer sogenannten „Antiislamisierungs-Konferenz“ in Köln versuchen Rassisten und Neofaschisten vom 19.-21. September Menschen muslimischen Glaubens zu kriminalisieren, zu diffamieren und auszugrenzen. Die Friedensbewegung begrüßt die geplanten Proteste mit dem Ziel, die "Antiislamisierungs-Konferenz" zu verhindern. Der Kampf gegen Krieg und Rassismus ist für uns untrennbar miteinander verbunden.

Weitere Infos demnächst hier und unter:
www.afghanistandemo.de
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Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

Nächste Treffen

Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

Die nächsten Termine:
Bitte fragen Sie nach!
Kontakt

Bundesweite Zusammenschlüsse der Friedensbewegung:

Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen

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Zuletzt aktualisiert: 30. Aug, 17:22

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