Für eine Welt ohne Atomwaffen - Ansprache auf der Kundgebung zum 76. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima

Heute gedenken wir der Opfer der Atombombenabwürfe vor 76 Jahren auf die Städte Hiroshima und Nagasaki und erinnern an die bis dahin unvorstellbaren Leiden von hunderttausenden Menschen.

Und heute? Eine Welt ohne Atomwaffen ist in weiter Ferne, die atomare Bedrohung aktueller und gefährlicher denn je. Mehr als 13 000 Atomwaffen, davon fast 2 000 in ständiger Alarmbereitschaft, bedrohen das Leben des Großteils der Menschheit und nicht zuletzt das globale Klima. Mehrmals hat uns in den letzten Jahrzehnten nur das besonnene Verhalten einzelner Militärs bei Fehlalarmen vor der Auslösung eines Atomkriegs gerettet.

Die Bundesregierung plant ein gigantisches Modernisierungsprogramm für die Luftwaffe. Für die Anschaffung von neuen Kampfflugzeugen, die mit den in Büchel gelagerten US-Atombomben ausgerüstet werden können, sind fast 30 Mrd. € vorgesehen; 100 Mrd. werden es für die vorgesehene gesamte Nutzungsdauer sein. Als ob wir in den kommenden Jahren nicht enorme Ausgaben für die Folgen der Corona-Krise, für den Klimaschutz und für soziale Gerechtigkeit finanzieren müssten.

Bei einer aktuellen Umfrage sprachen sich 83% der deutschen Bevölkerung für den kompletten Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland aus und sogar 92% treten dafür ein, dass auch Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag beitritt. Der trat im Januar in Kraft und wurde bisher von rund 90 Staaten unterzeichnet. Deutschland und die andern NATO-Staaten sind nicht dabei.

Die Bundesregierung weigert sich bisher den klaren Auftrag der Bevölkerung umzusetzen. Mit dem ICAN-Städteappell fordern dies auch mehr als 100 Städte und 4 Bundesländer, auch der Gemeinderat Tübingen hat sich dieser Initiative angeschlossen, 170 Bundestagsabgeordnete sind schon dabei. Bei der Bundestagswahl im September können wir dafür sorgen, dass unser politischer Wille endlich in reales Regierungshandeln umgesetzt wird:

Keine Stimme für die Abgeordneten und Parteien, die die Ratifizierung des Atomwaffen-Verbotsvertrag blockieren und keine Stimme für Aufrüstung, Kriegstreiberei und militärische Konfrontation – Abrüsten statt aufrüsten!

Gisela Kehrer-Bleicher (Ansprache für das Tübinger Friedensplenum /Antikriegsbündnis auf einer Kundgebung in Tübingen am 6. August 2021)
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Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

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Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Mai, 13:04

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