Pulverfass Afghanistan
Vortrag von Jürgen Wagner, Informationsstelle Militarisierung
Pulverfass Afghanistan
Deutschland und die NATO im Krieg am Hindukusch
am Montag, den 13. November 2006 um 20 Uhr
im kleinen Saal des Schlatterhauses, Österbergstr.2
Als die NATO im August 2003 das Kommando über die International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan übernahm, hätte sich zum damaligen Zeitpunkt wohl kaum jemand träumen lassen, dass die Allianz dort in einen umfassenden Guerillakrieg verwickelt werden würde, der immer alptraumhaftere Züge annimmt. Insbesondere seit die ISAF in diesem Jahr ihr Einsatzgebiet auch auf die südlichen und östlichen Provinzen ausdehnte, finden die gewaltsamen Auseinandersetzungen kein Ende. Der Einsatz, der formal als "Stabilitätsexport" zur "Friedenssicherung" begann wird mehr und mehr zur "aggressiven Aufstandsbekämpfungsoperation", wie es ISAF-Kommandeur David Richards formulierte.
Der Vortrag beschreibt wie die NATO - unter maßgeblicher Beteiligung der Bundeswehr - massiv zur Eskalation beiträgt, indem sie eine quasi-koloniale Besatzungs- und Ausbeutungsstruktur in Afghanistan etabliert hat und diese militärisch absichert. Das völlige Versagen - wohl zurecht innerhalb der afghanischen Bevölkerung als Unwillen interpretiert - die katastrophale humanitäre Situation zu verbessern, sondern stattdessen den Interessen westlicher Konzerne und dem militärischen "Kampf gegen den Terror" Priorität einzuräumen, hat zur Folge, dass die Truppe inzwischen völlig diskreditiert ist. Für eine wachsende Zahl der Afghanen sind die ISAF-Soldaten nichts anderes als koloniale Besatzer, weshalb die Bereitschaft wächst, diese militärisch zu bekämpfen.
Zwar mehren sich insbesondere nach Bekannt werden des skandalösen Verhaltens deutscher Bundeswehrsoldaten in Afghanistan die Stimmen, die den Abzug der Truppen fordern, die Schwarz-Rote Regierung will davon jedoch nichts wissen, sondern engagiert sich mittlerweile sogar verstärkt im umkämpften Süden des Landes. Da der Einsatz in Afghanistan als prototypisch für die künftig anvisierten Kriegseinsätze gilt, würde sein Scheitern aus Sicht der westlichen Strategen eine existenzielle Bedrohung des Bündnisses darstellen. Hierdurch wäre jegliche weitere "Stabilisierungsmaßnahme" zur Aufrechterhaltung einer neoliberalen, ausbeuterischen Weltordnung von vorneherein diskreditiert, wie der Vortrag belegen soll.
Flugblatt: afghanistan (pdf, 57 KB)
Pulverfass Afghanistan
Deutschland und die NATO im Krieg am Hindukusch
am Montag, den 13. November 2006 um 20 Uhr
im kleinen Saal des Schlatterhauses, Österbergstr.2
Als die NATO im August 2003 das Kommando über die International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan übernahm, hätte sich zum damaligen Zeitpunkt wohl kaum jemand träumen lassen, dass die Allianz dort in einen umfassenden Guerillakrieg verwickelt werden würde, der immer alptraumhaftere Züge annimmt. Insbesondere seit die ISAF in diesem Jahr ihr Einsatzgebiet auch auf die südlichen und östlichen Provinzen ausdehnte, finden die gewaltsamen Auseinandersetzungen kein Ende. Der Einsatz, der formal als "Stabilitätsexport" zur "Friedenssicherung" begann wird mehr und mehr zur "aggressiven Aufstandsbekämpfungsoperation", wie es ISAF-Kommandeur David Richards formulierte.
Der Vortrag beschreibt wie die NATO - unter maßgeblicher Beteiligung der Bundeswehr - massiv zur Eskalation beiträgt, indem sie eine quasi-koloniale Besatzungs- und Ausbeutungsstruktur in Afghanistan etabliert hat und diese militärisch absichert. Das völlige Versagen - wohl zurecht innerhalb der afghanischen Bevölkerung als Unwillen interpretiert - die katastrophale humanitäre Situation zu verbessern, sondern stattdessen den Interessen westlicher Konzerne und dem militärischen "Kampf gegen den Terror" Priorität einzuräumen, hat zur Folge, dass die Truppe inzwischen völlig diskreditiert ist. Für eine wachsende Zahl der Afghanen sind die ISAF-Soldaten nichts anderes als koloniale Besatzer, weshalb die Bereitschaft wächst, diese militärisch zu bekämpfen.
Zwar mehren sich insbesondere nach Bekannt werden des skandalösen Verhaltens deutscher Bundeswehrsoldaten in Afghanistan die Stimmen, die den Abzug der Truppen fordern, die Schwarz-Rote Regierung will davon jedoch nichts wissen, sondern engagiert sich mittlerweile sogar verstärkt im umkämpften Süden des Landes. Da der Einsatz in Afghanistan als prototypisch für die künftig anvisierten Kriegseinsätze gilt, würde sein Scheitern aus Sicht der westlichen Strategen eine existenzielle Bedrohung des Bündnisses darstellen. Hierdurch wäre jegliche weitere "Stabilisierungsmaßnahme" zur Aufrechterhaltung einer neoliberalen, ausbeuterischen Weltordnung von vorneherein diskreditiert, wie der Vortrag belegen soll.
Flugblatt: afghanistan (pdf, 57 KB)
wellenbrett - 5. Nov, 14:44