Friedensstadt Tübingen 2012: Rede zu Syrien

Friedensstadt Tübingen 2012
Auftaktkundgebung am 14.07.2012
Rede zum Thema „Syrien“


Jens Rüggeberg für das Tübinger Friedensplenum/Antikriegsbündnis

Es ist Krieg. Jeden Tag vermelden die Nachrichten neue Todesopfer. Aber Syrien ist weit weg von uns. Worum geht es, und was geht uns dieser Konflikt an? Angefangen hatten die Auseinandersetzungen mit Demonstrationen gegen die Regierung Assad, deren Absetzung sich Teile der Bevölkerung des Landes wünschten. Die Auseinandersetzungen breiteten sich aus, die Demonstrationen wurden teilweise blutig niedergeschlagen, und Teile der Opposition bewaffneten sich. Alles in allem handelte es sich um eine Situation, wie es sie immer wieder in verschiedenen Ländern gab und gibt, gerade auch in autokratisch regierten Ländern, völkerrechtlich gesprochen handelte es sich allerdings um eine innere Angelegenheit des Landes.

Aber der Konflikt weitete sich zu einem veritablen Bürgerkrieg aus. Bewaffnete Rebellengruppen bildeten sich. Diese Rebellengruppen und die syrische Armee begannen sich zu bekämpfen. Inzwischen werden die Rebellengruppen massiv mit Geldern aus Saudi-Arabien und einigen Staaten am Golf aufgerüstet, und die Waffen gelangen über die Türkei, den Nordlibanon und Jordanien, möglicherweise auch über den Irak, zu den Rebellengruppen. Laut FAZ befinden sich im türkischen-syrischen Grenzgebiet auf türkischem Boden CIA-Berater. Sie verteilen Waffen an Rebellengruppen und versuchen so, dafür zu sorgen, dass nur solche Rebellengruppen mit Waffen versorgt werden, die dem Westen genehm
sind, nicht aber so genannte dschihadistische Gruppen.

Nachdem nicht nur Waffen aus dem Ausland nach Syrien gelangen, sondern auch Kämpfer, die sich in die Rebellengruppen einreihen, muss von einer Internationalisierung des Konflikts gesprochen werden. Möglicherweise handelt es sich inzwischen also um mehr als nur einen Bürgerkrieg – obwohl ein Bürgerkrieg für die Zivilbevölkerung schon schlimm genug ist.

Eine so genannte "Freie syrische Armee" behauptet, für sämtliche Rebellengruppen zu sprechen, und ein so genannter "Syrischer Nationalkongress" behauptet, für sämtliche Oppositionsgruppen zu sprechen. Doch nach den Berichten, die zu uns gelangen, ist die Situation komplizierter: Es scheint Dutzende von Rebellengruppen ohne einheitliches Oberkommando zu geben, und wenn man einen Waffenstillstand oder gar einen Frieden vermitteln möchte, wie das Kofi Annan versucht, hat man auf Rebellenseite keinen wirklichen Ansprechpartner. Und die Opposition ist offenbar in sich zerstritten. Die einen wollen eine Demokratie nach westlichem Vorbild, die anderen eine islamische Republik, die je nach politischem oder religiösen Standpunkt verschieden aussehen soll. Schließlich gibt es auch linke Gruppen, von denen es die einen mit der Regierung halten und die anderen mit der Opposition. Diejenigen zivilen Oppositionsgruppen, die seinerzeit mit dem Protest begannen, sind, egal ob sie sich noch im Land befinden oder bereits im Exil, offenbar strikt gegen Waffengewalt gegen die Assad-Regierung. Denn sie wissen: Sobald die Waffen sprechen, können sich zivile Oppositionsgruppen nicht mehr Gehör verschaffen.

Und noch etwas ist klar: In einem Krieg oder Bürgerkrieg leidet die Zivilbevölkerung. Sie leidet direkt unter dem Waffeneinsatz, und sie leidet unter Versorgungsmängeln. Die Menschen fürchten um ihr Leben. Aber nicht nur die Menschen sind gefährdet, auch die Kulturschätze. Syrien ist eine Wiege der Zivilisation. Damaskus ist die älteste ständig besiedelte Stadt der Welt. Berichten zufolge wurden in Syrien inzwischen Museen geplündert und archäologische Fundstätten ausgeraubt. Denkmäler, teilweise auch solche, die als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO stehen, wurden durch direkten Beschuss beschädigt oder zerstört. Oft lässt sich nicht klären, ob Regierungstruppen oder Rebellen die Schuldigen waren. Das gilt übrigens auch für die Massaker an der Zivilbevölkerung, von denen in der Berichterstattung immer wieder die Rede ist. So gibt es glaubwürdige Berichte darüber, dass das Massaker in Hula nicht von der Armee oder einer Miliz der Regierung verübt wurde, sondern von einer der zahlreichen Rebellengruppen.

Die Haltung der westlichen Regierungen ist nicht einheitlich. Dass CIA-Berater auf türkischem Boden Waffen verteilen, habe ich schon gesagt. Dass Verbündete des Westens, nämlich Saudi-Arabien und verschiedene Golfstaaten, Waffen an die Rebellen liefern und ihnen Geld zur Verfügung stellen, habe ich auch schon erwähnt. Die türkische Regierung bekennt offen, einen Regierungswechsel in Damaskus anzustreben. Die NATO-Staaten aber wollen – jedenfalls gegenwärtig – nicht direkt militärisch intervenieren. Aber wir fordern die Bundesregierung und die anderen NATO-Staaten auf, dafür zu sorgen, dass ihre Verbündeten ab sofort jegliche Unterstützung der Rebellen einstellen, denn die Waffenlieferungen an die Rebellen führen zu einer immer stärkeren Eskalation der Gewalt.

Die israelische Regierung, auch eine Verbündete des Westens, scheint eine ambivalente Haltung einzunehmen: Einerseits war für sie die syrische Regierung immer ein Gegner, aber ein kalkulierbarer Gegner, mit dem sie leben konnte.

Sollten nach einem Sturz der Assad-Regierung Islamisten die Regierung
übernehmen, was die Saudis anstreben, hätte es die israelische Führung mit einem unkalkulierbaren Gegner zu tun. Auf der anderen Seite ist die Regierung von Assad direkt mit der iranischen Führung verbündet, und die israelische Regierung wünscht offensichtlich einen Regimewechsel im Iran, will ihn vielleicht sogar durch Waffengewalt herbeiführen. Wenn sie also die iranische Führung schwächen möchte, wenn sie ihren Einfluss in der Region eindämmen möchte, wird sie einen Regimewechsel in Damaskus anstreben.

Auch wenn der Westen gegenwärtig – noch – nicht direkt militärisch einzugreifen gedenkt, muss die Forderung der Friedensbewegung klar sein: Es dürfen keine Waffen nach Syrien geliefert werden, weder an die Rebellen noch an die Regierung. Beides muss unterbunden werden. Der Westen muss seine Verbündeten in Ankara, Amman und Beirut auffordern, die Grenzen nach Syrien für Waffenlieferungen zu schließen. Der Verbündete der Friedensbewegung ist die leidende Zivilbevölkerung. Sie haben wir im Auge, ihr gilt unsere Anteilnahme, ihre Interessen sind unser Leitschnur.

Nur solche humanitären Organisationen verdienen Spenden von uns, bei denen sichergestellt ist, dass die Gelder nicht direkt oder indirekt auf den Konten bewaffneter Rebellengruppen landen.

Je länger der Krieg dauert, desto größer sind die Leiden der Zivilbevölkerung und desto schwerer die Schäden an den Kulturschätzen Syriens.

Beendet das Blutvergießen!

(Es gilt das gesprochene Wort.)

US-Fallschirmjäger:

Sie springen wieder...

… und wir protestieren dagegen!


Wann: Am Mittwoch, 21. März 2012

Treffpunkt Tübingen: AOK-Parkplatz am Europaplatz, 13.30 Uhr (wenn möglich, Auto mitbringen und Mitfahrgelegenheit anbieten)

Treffpunkt Wendelsheim: An der Straße zwischen Wendelsheim und Oberndorf (Karte umseitig), 14.00 Uhr

Anmeldung erbeten unter E-Mail martha.stirner@web.de oder Tel. 07071-42194 – spontane Teilnahme aber auch möglich!

Bitte PACE-Fahne (ohne Stock!) mitbringen, falls vorhanden!

Es ruft auf zum Protest:
Tübinger Friedensplenum/Antikriegsbündnis, Österbergstr. 2, 72074 Tübingen

Wir treffen uns an jedem Montag einer geraden Kalenderwoche um 19.30 Uhr

im Tübinger Adolf-Schlatter-Haus, Österbergstr. 2, 1. Stock

US-Fallschirmjäger: Sie springen wieder...

… und wir protestieren dagegen!

!!! Aufgrund des Wetters hat die US-Army den Termin auf Donnerstag, 16. Februar 2012 velegt!!!

Treffpunkt
Tübingen: AOK-Parkplatz
am Europaplatz, 13.30 Uhr (wenn möglich, Auto mitbringen und Mitfahrgelegenheit anbieten)

Treffpunkt
Wendelsheim:
An der Straße zwischen Wendelsheim und Oberndorf (Karte umseitig),
14.00 Uhr

Anmeldung erbeten unter E-Mail martha.stirner@web.de
oder Tel. 07071-42194 – spontane Teilnahme aber auch möglich!

Bitte PACE-Fahne (ohne Stock!) mitbringen, falls vorhanden!

Es ruft auf zum Protest:
Tübinger Friedensplenum/Antikriegsbündnis, Österbergstr. 2, 72074 Tübingen

Wir treffen uns an jedem Montag einer geraden Kalenderwoche im Tübinger Adolf-Schlatter-Haus, Österbergstr. 2, 1. Stock

Rottenburg-Army-Flugi-15-2-2012 (pdf, 44 KB)
Rottenburg-Army-Absprunggelaende-Karte (pdf, 241 KB)

Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod

Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod

Mittwoch, 29. Februar 2012, 20 Uhr, Tübingen, Schlatterhaus, Österbergstr. 2 (ausnahmsweise mittwochs!)

Die Exporte von Kriegswaffen und Rüstungsgütern nehmen kontinuierlich zu. U-Boote und Kriegsschiffe, Kampfjets und Militärhubschrauber, Panzer und Raketenwerfer, Sturmgewehre und Maschinenpistolen, Lizenzen zur Waffenproduktion und ganze Rüstungsfabriken werden in alle Welt exportiert. Zu den Empfängern zählen Diktaturen und autoritäre Regime in Afrika, Asien oder Lateinamerika, die die Menschenrechte mit Füßen treten.

Nach Angaben des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI haben sich die deutschen Rüstungsexporte zwischen 2005 und 2009 gegenüber den Vorjahren mehr als verdoppelt. Von 2001 bis 2009 wurden Rüstungsexportgenehmigungen für insgesamt 63,8 Milliarden Euro erteilt. Deutschland ist der größte Waffenexporteur der Europäischen Union und liegt hinter den USA und Russland weltweit an dritter Stelle der Waffenlieferanten.

Die Folgen der Rüstungsexporte sind für die Menschen in den Empfängerländern verheerend: Bestehende Konflikte werden verstärkt und eskalieren häufig gewaltsam; unzählige Menschen werden getötet, verwundet, vertrieben oder erleiden schwere Traumata. So sind ungezählte Kriegsopfer Folge der guten Exportgeschäfte deutscher Waffenproduzenten.

Was das konkret für die Menschen in den Empfängerländern bedeutet, wollen wir am Beispiel einiger Länder des südlichen Afrikas mit einer Veranstaltungsreihe deutlich machen. Wir konnten dafür den aus Angola stammenden Kriegsdienstverweigerer und Journalisten Emanuel Matondo gewinnen. Er arbeitet seit Jahren zu Themen wie Krieg, Militär, Rüstungsexporte, Korruption und den sich in den Gesellschaften des südlichen Afrikas dagegen entwickelnden Widerstand.

Veranstalter: attac Tübingen, Informationsstelle Militarisierung, Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen e.V., Heike Hänsel MdB

Falschirmjäger-Absprungtraining der US-Streitkräfte bei Oberndorf und Wendelsheim (Rottenburg, Kreis Tübingen)

Herrn
Bundesminister Thomas de Maizière MdB
Bundesministerium der Verteidigung
Fontainengraben 150
53123 Bonn

Tübingen, den 24 Januar 2012

Fallschirmjägerabsprungtraining der US-Steitkräfte bei Oberndorf und Wendelsheim (Rottenburg, Kreis Tübingen)

Sehr geehrter Herr Minister,

seit August 2011 finden bei Rottenburg im Kreis Tübingen mehr oder weniger regelmäßig Fallschirmabsprungübungen der US-Streitkräfte statt, einmal auch schon zusammen mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) aus Calw. Die Absprungübungen waren bereits Gegenstand einer Kleinen Anfrage im Bundestag (Drucksache 17/8238).

Als Teil der Friedensbewegung protestieren wir gegen diese Fallschirmabsprungübungen, denn sie haben offensichtlich militärischen Charakter. Und nicht nur das: Die Übenden gehören zu einer schnellen Eingreiftruppe der US-Streitkräfte (SOCEUR) und sind mithin prädestiniert für die Teilnahme an Angriffshandlungen.

Abgesehen davon belästigt der Fluglärm die Anwohner. Und die Übungen werden von den US-Streitkräften und ihren deutschen Verbündeten (KSK) auch propagandistisch genutzt; selbst vor der Einladung von Grundschulkassen schrecken die Verantwortlichen nicht zurück.

Wir fordern Sie auf, Ihre nach Art. 45 Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut erteilte Zustimmung zu den Fallschirmabsprungübungen unverzüglich zu widerrufen. Von Deutschland darf kein Krieg ausgehen – und vom Landkreis Tübingen schon gar nicht!

Mit freundlichen Grüßen
Jens Rüggeberg
für das Tübinger Friedensplenum/Antikriegsbündnis


Brief-an-Bundesverteidigungsminister-de-Maziere (pdf, 33 KB)

Tübinger Aufruf zur den Protesten gegen die NATO-Sicherheitskonferenz



Auch diesen Februar werden sich wieder Vertreter der NATO-Staaten, der Rüstungsindustrie und der Zivilgesellschaft – abgeschirmt von tausenden Soldaten und Polizisten – im Edelhotel Bayrischer Hof zur so genannten „Sicherheitskonferenz“ treffen. Diese gilt seit Jahren als einer der wichtigsten Termine internationaler Krisendiplomatie: Hier werden Koalitionen geschmiedet, Sprachregelungen getroffen und Kriege vorbereitet. Vorherrschendes Ziel der Konferenz ist die Absicherung der westlichen Vormachtstellung in der Welt. Das dafür zur Verfügung stehende Spektrum der Instrumente reicht – so Angela Merkel auf der „SiKo“ 2004 – „von freundlichen Worten bis zu Marschflugkörpern“.

Es gilt, den Aufstieg neuer Mächte zu sabotieren oder – falls das nicht möglich ist – diese einzubinden und auf gemeinsame Feinde einzuschwören. In ganzen Großregionen, die unter dem Vorwand von Menschenrechtsverletzungen und angeblich „scheiternder Staatlichkeit“ zum Interventionsgebiet erklärt wurden, sollen durch den Aufbau von „Partnern“, flächendeckende Militarisierung und gezielte Tötungen die eigenen Ordnungsprinzipien durchgesetzt werden. So wurde mittlerweile ein zusammenhängender Krisenbogen von Westafrika über die Sahara, den Sudan und Somalia, die Arabische Halbinsel, Iran, Afghanistan und Pakistan definiert, in dem auch deutsche Soldaten und Polizisten als Ausbilder, Berater, Beobachter, Besatzer und Kombattanten aktiv sind. Ihr Auftrag wurde in den Verteidigungspolitischen Richtlinien von 2011 so definiert: „Die Erschließung, Sicherung von und der Zugang zu Bodenschätzen, Vertriebswegen und Märkten“, „Zugangsbeschränkungen“ und „Störungen der Transportwege und der Rohstoff- und Warenströme, z.B. durch Piraterie und Sabotage des Luftverkehrs“ sollen unterbunden werden.

Auch nach Auffassung des Konferenzleiters Wolfgang Ischinger soll Deutschland beim Kampf um die internationale Vorherrschaft eine stärkere Rolle einnehmen und seine „nationalen Interessen“ klarer definieren. Als Problem erweist sich dabei, dass auch hier die Bevölkerung – mit ganz anderen Problemen konfrontiert – sich mit diesen von den Eliten definierten „nationalen Zielen“ immer weniger identifizieren kann und Kriege zu deren Durchsetzung ablehnt. Ischinger begründet dies mit einem zu überwindenden „deutschen Seelenzustand“, „die Deutschen“ hätten sich „in den Status Quo verliebt“ und die „politische Gesellschaft“ „in ein ‘Niedrigenergie-Land’“ verwandelt. Es sei „eine gewaltige Aufgabe, die Deutschen für neue, kostspielige strategische Ziele zu begeistern.“

So ist es auch kein Zeichen der Öffnung, wenn Ischinger zunehmend auch ausgewählte Vertreter der Zivilgesellschaft und auch Kritiker am Katzentisch der Konferenz Platz nehmen lässt. Es ist vielmehr Teil einer erklärten Strategie, die Öffentlichkeit auf Kriegskurs zu bringen und für das neue deutsche Selbstbewusstsein zu begeistern. Dieser im sog. Celler Appell festgehaltenen Strategie folgt auch seine Honorarprofessur an der Universität Tübingen, wo er Studierende der „Friedens- und Konfliktforschung“ – in „internationalem Krisenmanagement“ unterrichtet.

Wir lehnen jedoch militärische Interventionen als Mittel der Politik ab und ebenso ein Krisenmanagement, das Krieg als Mittel einsetzt, um die herrschende Weltordnung und damit auch die Ursachen der sich perpetuierenden Krisen (Armut, Krieg, Umweltzerstörung) aufrecht zu erhalten. Wir lehnen deshalb auch die Honorarprofessur eines Kriegstreibers und Nationalisten wie Ischinger ab und sehen hierin einen besonderen Grund, auch dieses Jahr zu den Protesten gegen die Münchner Sicherheitskonferenz zu mobilisieren. Kommt am 4. Februar nach München; Kein Frieden mit der NATO – Kein Frieden mit dem Kriegsgeschäft; Bundeswehr und Kriegstreiber raus aus Schulen und Hochschulen!

Unterzeichnende Gruppen:
Anarchistische Netzwerk Tübingen (ANT); ATTAC Tübingen; DGB-Hochschulgruppe; Friedensgruppe Reutlingen; Friedensplenum / Antikriegbündnis Tübingen; Informationsstelle Militarisierung; Initiative gegen Militärforschung an Universitäten; Interventionistische Linke Tübingen; Marxistische Aktion Tübingen; ['solid].SDS-Hochschulgruppe an der Ernst-Bloch-Uni TÜbingen; Ver.di Medien Tübingen.

Mobilisierungsveranstaltungen:

24. Januar 2012, 20:00 Uhr, Schlatterhaus
“Die ‘SIKO’ und die herrschende Weltordnung – ein Überblick über historische und aktuelle Themen und Konflikte auf der Münchner Sicherheitskonferenz” mit Jürgen Wagner u.a.

Die Münchner Sicherheitskonferenz war 2002 Anlass für ein Versammlungsverbot in der gesamten Münchner Innenstadt – trotzdem demonstrierten Tausende. 2003 war sie Anlass für über 10.000 Menschen, u.a. gegen den drohenden Irakkrieg zu protestieren. Seit dem ist die „SiKo“ alljährlich einer der wichtigsten Termine der Antikriegsbewegung – doch warum eigentlich?
Während auf der Konferenz selbst Begriffe wie das „neue und alte Europa“ oder der „Neue Kalte Krieg“ geprägt und die Themen Afghanistan, Iran und Verhältnis der EU zur NATO zum Dauerbrenner wurden, schaffte es ein beispielhaft breites Bündnis kontinuierlich tausende Demonstranten zu mobilisieren und – trotz gewaltigen und gewalttätigen Polizeiaufgebots – Angriffe auf die Versammlungsfreiheit abzuwehren. Genau am richtigen Ort, denn tatsächlich wurden auf der SiKo alljährlich entscheidende Weichen für die stattfindenden und kommenden Kriege gestellt und sich über die Rolle von NATO und EU verständigt. Über die wichtigsten Debatten und Entscheidungen auf der SiKo soll im Vortrag ebenso ein Überblick vermittelt werden, wie über die Themen, die vermutlich dieses Jahr verhandelt werden.
Veranstalter: Informationsstelle Militarisierung, ATTAC Tübingen, Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen

25. Januar 2012, 20:00 Uhr, Hausbar der Schellingstrasse
“Der Krieg gegen die Armut, Pirateriebekämpfung und der Flottenaufmarsch am Horn von Afrika”, mit Christoph Marischka

So genannte „gescheiterte Staaten“ stehen im Mittelpunkt westlicher Interventionsstrategien und als Prototyp eines solchen gilt Somalia. Doch jenseit von „Pirateriebkämpfung“ und „Hungerkatastrophe“ ist über die tatsächlichen Interventionsformen, mit denen in Somalia längst experimentiert wird, und deren Folgen kaum etwas bekannt. Im Vortrag werden am Fall Somalia beispielhaft das westliche Krisenmanagement und dessen Gefahren beschrieben. Sollte es sich beim „Scheitern“ von Staaten und dem daraus resultierenden „Machtvakuum“ um selbst erfüllende Prophezeiungen handeln, die westlichem Interventionismus Vorschub leisten und zugleich die Gefahr von Stellvertreterkonflikten zwischen den Intervenierenden bergen? Welche Rolle könnte die maritime Aufrüstung der Region unter dem Stichwort „Pirateriebkämpfung” im Falle eines militärischen Konfliktes mit dem Iran spielen?

Veranstalter: Informationsstelle Militarisierung, Marxistische Aktion Tübingen
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Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

Nächste Treffen

Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

Die nächsten Termine:
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Bundesweite Zusammenschlüsse der Friedensbewegung:

Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen

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Zuletzt aktualisiert: 9. Mai, 16:38

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