"Der Hauptfeind steht im eigenen Land."

Antikriegstag Tübingen 1.9.2022 - Wir dokumentieren die Rede von Walburg Werner, Mitglied des Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen:

Es gibt einen Plichtsatz, den man vor jeder Verlautbarung zu sagen hat: "Wir verurteilen schärfstens den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine." Für Friedensbewegte ist die scharfe Verurteilung jeden Krieges doch selbstverständlich. Deshalb stehen wir da!

Aber warum soll man den Satz so ausdrücklich sagen? Um nicht in den Verdacht der Putinversteherin zu geraten.

PUTINVERSTEHER, so ein deummes Wort! Warum? Es geht doch nicht um die Person Putin. Aber mit der Personalisierung des Krieges auf eine Person hat man den Bösewicht auf der einen Seite stehen und schlägt sich damit auf die scheinbar bessere und friedliebende Seite. Gibts die überhaupt? Nein, die gibt es nicht. Es geht nicht um die Person Putin, auch nicht allein um Russland und um die Ukraine, es geht um neoimperialistische Weltmacht-Konflikte. Hier ist der Platz für Versteher, für das Verstehen.

Immer noch richtig ist der Satz Liebknechts: "Der Hauptfeind steht im eigenen Land." Unsere derzeitige Regierung betreibt eine brandgefährliche Aufrüstungspolitik, und die sollen und müssen wir schärfstens verurteilen!

Der politische Wind hat sich seit Februar vergangenen Jahres dramatisch nach rechts gedreht. Der PAZIFISMUS ist in Verruf geraten bis hinenein zu uns und den ehemaligen Bündnispartnern der Friedensbewegung. In den Medien sowieso. Zwei willkürlich herausgegriffene Beispiele: Das "Zentrum liberale Moderne" tönt mit dem grünen Politiker Fücks von "Unterwerfungspazifismus". Helden gefragt! Diese Organisation bekommt jährlich 1/2 Million Unterstützung. Und zweitens: Das Neuwort "Meinungspazifismus" ist ebenso eine Erfindung, um Pazifisten zu blamieren und prinzipiell infrage zu stellen. Diese Gehirnwäsche erreicht leider zuviele Gehirne!

Hingegen zwei selten gewordene Beispiele für Standhaftigkeit: Unser baden-württembergischer Verkehrsminister Winnie Herrmann hat als wesentliche Vorbedingung des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine die NATO-Osterweiterung in Erinnerung gerufen. Seine Äußerung hat bei der FDP blankes Entsetzen ausgelöst. Und zweitens: Papst Franziskus ist ist mit seiner Forderung "Dialog statt Waffen" - auf höhere Weisung - des ideologischen Antiamerikanismus von seiner Kirche, und nicht nur von dieser Seite angegriffen worden.

Pazifismus! Jeder Zweifel, ob nicht doch mit Waffen ein Krieg beendet werden kann, ist mit der Pest der Atomwaffenarsenale hinfällig! Das kann man wissen!

Wer solls richten? Eine Zeile aus der "Internationalen":
"Uns aus dem Elend zu erlösen können wir nur selber tun!"

Und die Losung auf dem ersten Weltsozialforum 2001:
"Eine andere Welt ist möglich!"

Das sollen uns keine wohlfeilen Sprüche bleiben! Deshalb auf GEGEN RÜSTUNGSTAUMEL UND KRIEGSGESCHREI!
logo

Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

Nächste Treffen

Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

Die nächsten Termine:
Bitte fragen Sie nach!
Kontakt

Bundesweite Zusammenschlüsse der Friedensbewegung:

Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6802 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 9. Mai, 16:38

Credits