Rede von Walter Schwenninger bei Tornado-Kundgebung 7-2-07

Liebe Freundinnen und Freunde gegen den Krieg,

Ich möchte Euch mitteilen wie mir in den letzten Monaten eine verstärkte Bewußtseinsbildung aufiel vonseiten der hiesigen Medien für die Bundeswehreinsätze der 6 Tornados nach Afghanistan. Ende November konnten wir auf der Titelseite des Spiegels lesen: „Die Deutschen müssen das Töten lernen. Wie Afghanistan zum Ernstfall wird.“
Zwei Wochen später las ich in der Taz und in der Frankfurter Rundschau die Fakten des Gemeinsamen Berichts der beiden Kirchen über die schrecklichen Zunahme der bundesdeutschen Rüstungsexporte um über 40% auf 4,2 Mrd.€. Das muß auch in die hiesige Presse dachte ich. 3 Mal rief ich in Ulm an und hatte auch den Chefredaktuer, Herrn Bischof an der Strippe. Er versprach mir, daß darüber etwas noch vor Weinachten kommen würde. Umso überraschter war ich, am Tag vor Weihnachten als ganz groß der Tornadoeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan auf der ersten Seite gebracht wurde. Dazu noch auf Seite 2 militärische Details über Recce-Tornados, das wie eine Stadt in Italien klingt. Aber es handelt sich dabei um ein Leitsystem, das dazu „dient, gegnerische Luftabwehr zu orten und mittels Harm-Raketen zu zerstören“. Diese Leitwerke werden, wenn ich mich nicht irre, in Ulm hergestellt. Dazu werden in der Rüstungsschmiede Ulm auch Pistolen der Firma Walther hergestellt und Fahrzeuge aller Art, die militärisch eingesetzt werden können.
Solche Informationen mutet man uns an Weinachten, dem Fest des Friedens, zu. In der Bibel steht doch in Jesaia 2, Vers 4: Sie sollen den Krieg nicht mehr lernen.
Eine kritische Presse müsste sehr wohl darüber informieren, wie groß das Ausmaß der derzeitigen bundesdeutschen Rüstungsexporte ist und dürfte nicht militärische Einsätze mit Tornados so positiv und detailliert darstellen. Jeder Bürger und jede Bürgerin dieser Region muß wissen, daß er, oder sie, mitverantwortlich ist, was von Baden-Württemberg alles in Krisengebiete exportiert wird. Ich denke an Waffen, die Soldaten in Händen halten, an Militärfahrzeuge, die in Kampfgebiete rollen und an Aufklärungs-Tornados, die mitteilen, wohin bombardiert werden muß-egal ob die Bevölkerung darunter leidet.
An Weinachten waren über 2000 Menschen beim Weinachtsoratorium in der Stiftskirche. Eine ähnliche Zahl müssen wir sein, wenn wir das nächste Mal- denn am 8. März soll dazu ja der Bundestag entscheiden-die nächste Demo auf dem Holzmarkt machen. Der frisch gewählte Oberbürgermeister Boris Palmer, dem das Weltklima so am Herzen liegt, sollte als Redner gewonnen werden, wenn wir das nächste Mal hier gegen die Tornadoeinsätze zusammen kommen. Denn Weltklima und Friedenfragen gehören zusammen.

Um den Frieden im geschundenen Afghanistan zu erreichen brauchen wir Solaranlagen und Wasserpumpen und keine Gewehre und Tornados.


Vielen Dank
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