"Für eine Zivile Zeitenwende!"

Kundgebung am Samstag, 2. Juli 2022, 16.00 Uhr, Stuttgart, Stauffenbergplatz

Ein Aufruf der "Gesellschaft Kultur des Friedens":

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde,

anlässlich der Großdemonstration am 2. Juli 2022 in Berlin "Wir zahlen nicht für Eure Kriege - für eine zivile, soziale Zeitenwende!", zu der mittlerweile über 100 Organisationen aufgerufen haben, wollen wir für diejenigen, die nicht nach Berlin fahren können, vor Ort eine Möglichkeit des Protestes anbieten mit anschließendem Treffen für Austausch weiterer Friedensaktivitäten. Den Termin bitte weiterverbreiten! Wer mitwirken möchten oder einen Redebeitrag halten möchte, bitte bei Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF) rückmelden!

Samstag, 2. Juli 2022, 16.00h, Stauffenbergplatz, Stuttgart-Mitte (Mahnmal)

Die Gesellschaft Kultur des Friedens ruft auf zur Kundgebung "Wir zahlen nicht für Eure Kriege - für eine zivile Zeitenwende und für einen sofortigen Stopp des Krieges in der Ukraine - Verhandlungen statt Waffenlieferungen!".

100 Milliarden Aufrüstungsprogramm, G7-Gipfel in Elmau und NATO-Gipfel in Madrid, die Aufrüstungsspirale ist weltweit und in Deutschland in vollem Gange. Unverantwortlich angesichts einer globalen Hungerkrise, verschärfter sozialer Ungleichheit auch hierzulande und den Herausforderungen des Klimaschutzes!

Die NATO will noch mehr NATO-Truppen in Europa stationieren, das Eskalationspotential im Ukraine-Krieg wird mit immer mehr schweren modernen Waffensystemen und immer neuen Sanktionen gegen Russland von den G7-Staaten weiter verschärft. Der völkerrechtswidrige russische Angriff auf die Ukraine geht indes unvermindert weiter, eine politische Lösung ist in weiter Ferne. Dieser Wahnsinn muss endlich gestoppt werden, statt weiterhin auf "Sieg der Ukraine" zu setzen, wie die Bundesregierung, müssen sofort Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine politische Lösung aufgenommen werden, nur das rettet wirklich Menschenleben. "Den Frieden gewinnen und nicht den Krieg!", forderte Henning Zierock vehement die letzten Monate vor seinem Tod ein, aktueller denn je.

https://www.kulturdesfriedens.de/2022/06/kundgebung-wir-zahlen-nicht-fuer-eure-kriege-fuer-eine-zivile-zeitenwende/

Infos für Berlin:

Demonstration 2. Juli

Das Bündnis "Zivile Zeitenwende" ruft zur bundesweiten Demonstration "Wir zahlen nicht für eure Kriege! 100 Milliarden für eine demokratische, zivile und soziale Zeitenwende" am 2. Juli 2022 in Berlin auf.

"Wir wenden uns mit der Demonstration gegen die von der Bundesregierung vorgesehene militärische Zeitenwende sowie das Aufrüstungspaket von 100 Milliarden Euro und streiten für die Umwidmung der Mittel zum Ausbau des Sozialstaats. Die Aufrüstungspolitik ist grundfalsch, hochgefährlich und zynisch. Denn sie bedeutet, die gesellschaftliche Krise mit Militarismus zu beantworten, statt mit sozialem Fortschritt zur Mehrung des Allgemeinwohls. Rüstungs- und Kriegspolitik stehen immer im Gegensatz zur solidarischen Kultivierung der Gesellschaft. Deswegen engagieren wir uns für massive öffentliche Investitionen und dauerhafte Ausgabenerhöhungen für Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur und Klima - zur zivilen, demokratischen und sozialen Wohlentwicklung weltweit.

In dem Bewusstsein, dass Abrüstung, Deeskalation, internationale Diplomatie und soziale Gerechtigkeit weltweit der einzige Weg zu Frieden sind, rufen wir die Bevölkerung auf, die unkontrollierbare Zündelei mit der Aufrüstung nicht hinzunehmen und stattdessen gemeinsam JA zur Zukunft zu sagen."

Die Demonstration beginnt mit einer Auftaktkundgebung um 14:00 Uhr am Bebelplatz. Nach einem etwa einstündigen Demonstrationszug und einer Zwischenkundgebung Unter den Linden, Ecke Wilhelmstraße endet sie mit einer Abschlusskundgebung wiederum am Bebelplatz.

Aufruf zur Demonstration und alle Informationen:
https://zivilezeitenwende.de/

Auf nach Berlin am 02.07.2022!

https://zivilezeitenwende.de/anreise/

Gemeinsame Anreise mit Bus und Bahn!

Mitteilung der Organisatorinnen und Organisatoren:

Am 2. Juli 2022 wollen wir als Friedensbewegung in Berlin zusammen kommen, um die 100 Mrd. für Militarisierung zu stoppen und gemeinsam eine soziale, zivile Zeitenwende hervorzubringen! Um dieses gemeinsame Anliegen im Vorfeld in den einzelnen Städten und auch schon bei der Anreise zu diskutieren und weiterzuentwickeln, wollen wir gemeinsame Anreisen organisieren.

Sprecht im Vorfeld der Demo andere Organisationen in eurer Umgebung an und tut euch zu zweit, dritt, zu vielen zusammen und organisiert einen Bus oder gebt einen Zugtreffpunkt bekannt! Wir sammeln alle Treffpunkte auf der Webseite https://zivilezeitenwende.de/anreise/ .

Für Hinweise zur Organisation einer Anreise per Bus könnt ihr euch an diesem Leitfaden von #unteilbar orientieren.

Für die Anreise per Zug aus der Umgebung lohnt es sich auf jeden Fall, das 9-Euro-Ticket zu nutzen (weitere Informationen zum 9-Euro-Ticket hier). Ab einer Gruppe von 6 Personen kann man bei der Deutschen Bahn außerdem ein Sparpreis Gruppenticket buchen (Informationen dazu hier). Bei einer Buchung über eine DB Verkaufsstelle vor Ort oder telefonisch ist eine Erstattung der gesamten Gruppenreise gegen ein Entgelt von 5 EUR je stornierender Person und Ticket bis einen Tag vor Abfahrt möglich, sodass man auch gleich mehrere Gruppentickets buchen und im Zweifel einzelne Gruppentickets zurückgeben kann.

Um Informationen zur gemeinsamen Anreise aus eurer Stadt hier zu veröffentlichen, schickt uns eine E-Mail an kontakt[at]zivilezeitenwende.de mit folgenden Informationen:

Abfahrtsort
Abfahrtszeit (und ggf. Rückfahrt)
Preis (falls Anreise per Bus oder Auto geplant)
Organisator:in (Gruppe oder Privatperson)
Anmeldung und Kontakt (E-Mailadresse und/ oder Telefonnummer)

Schließt euch an!

Unter https://zivilezeitenwende.de/anreise/ findet ihr alle Infos zu den bereits geplanten Anreisen aus dem Bundesgebiet. Die Liste wird stetig aktualisiert und erweitert.

2. Juli 2022: Demo in Berlin

Bundesausschuss Friedensratschlag:

Aufruf Demo Berlin 2.7.22 - Wir zahlen nicht für eure Kriege!

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

für den 2.7. wird von über 60 Gruppen und Initiativen, darunter auch der Bundesausschuss Friedensratschlag, bundesweit zur Demo nach Berlin eingeladen. Motto:

"Wir zahlen nicht für eure Kriege! 100 Milliarden für eine demokratische, zivile und soziale Zeitenwende statt für Aufrüstung."

Beginn: 14.00 Uhr Bebelplatz

Aufruf und Motiv findet ihr im Anhang. Aktuelle Informationen unter:

https://zivilezeitenwende.de/

Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen und bitten darum: mobilisiert in Euren Familien-, Bekannten- und sozialen Kreisen für diese Demo.

Für alle diejenigen, denen der Weg nach Berlin zu weit ist, regen wir an, zeitgleich vor Ort entsprechende Aktionen durchzuführen.

Herzliche Grüße

Lühr Henken

(Ko-Sprecher Bundesausschuss Friedensratschlag)


Aufruf zur Kundgebung "Zivile Zeitenwende":

Aufruf-Zivile-Zeitenwende (pdf, 103 KB)

Plakat für die Kundgebung "Zivile Zeitenwende":

Plakat-Zivile-Zeitenwende (pdf, 182 KB)

Gedicht zeigen

So heißt die Rubrik, in der die Tageszeitung "junge Welt" in ihrer Ausgabe vom 11.6.2022 das folgende Gedicht von Thomas Gsella veröffentlichte:

Pazifismus

In dem Blut der Niederlage,
Im Gebrüll des Sieges:
Pazifismus steht in Frage
Im Geheul des Krieges.

*

Plötzlich ist Krieg unsre Sache:
Niemand ohne Degen.
Plötzlich sprechen wir die Sprache
Grauer Kriegsstrategen:

*

Welch naive Spinner:innen
Sind doch Pazifisten!
Werden wir Gewinner:innen!
Hoch die Bellizisten! –

*

Später, wenn die Städte brennen,
Mag wer Frieden schaffen.
Aber ihn nicht brechen können
Geht nur ohne Waffen.

Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/427883.pazifismus.html

"Ich baue nur noch auf die Deserteure." (1)

Dokumentiert: Die Rede von Susa Hagelberg für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Tübingen-Mössingen auf der Kundgebung zum 77. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg in Tübingen am 8. Mai 2022:

Ich spreche heute für die VVN-BdA - Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, die 1947 von Widerstandskämpfer*innen und NS-Verfolgten gegründet wurde. Der Verein hält das Gedenken an die Naziverbrechen und ihre Opfer wach, benennt diejenigen, die niemals für ihre Verbrechen zu Rechenschaft gezogen wurden, klärt auf und kämpft gegen den in unserer Gesellschaft wieder erstarkten gefährlichen Neofaschismus.

Am 8.5. vorletzten Jahres stand ich während des ersten Corona-Lockdowns im Rahmen einer kleinen angemeldeten Kundgebung auf dem „Platz des unbekannten Deserteurs“ im französischen Viertel in Tübingen und erinnerte an das Kriegsende als Tag der Befreiung. Der Platz erhielt diesen Namen im bereits 2010, weil laut Augenzeugenberichten wenige Wochen vor Kriegsende mehrere Männer im Wald hinter dem "Französischen Viertel" als Deserteure hingerichtet wurden. Diese Opfer des Naziregimes sollten gewürdigt und ihr sinnloser Tod nicht vergessen werden.

Erst 2020 wurden vom Heimatgeschichtsforscher Udo Grausam und Tübinger Stadtarchivar Udo Rauch die Namen und Lebenswege der bislang unbekannten Deserteure herausgefunden. Angehörige kamen aus diesem Anlass zur Gedenkfeier 2020. Letztes Jahr konnte am 8.5. 2021 ein Schild mit den Namen der erschossenen Deserteure enthüllt werden:

Alfred Johann Geier (* 13. April 1924 in Pfullendorf - † 7. Februar 1945 in Tübingen), Metzger aus Stockach (Baden). Laut Chronik des damaligen Standortpfarrers Weikmann war er „ein 21jähr. Metzgergeselle, der - obwohl er schon das Verwundetenabzeichen trug - sich eine kleine Verstümmelung an der Hand beigebracht hatte." Um nicht mehr in den Krieg ziehen zu müssen.

Johannes Gustav Tafel (* 2. September 1908 in Ehningen, Kreis Böblingen - † 7. Februar 1945 in Tübingen), ein Maschinenarbeiter aus Ehningen (Kreis Böblingen). Hatte im Elsass in einem Maschinengewehr-Bataillon 39, gekämpft. Er war nicht Mitglied in der NSDAP. Er hinterließ eine Frau und zwei kleine Söhne von 5 und 7 Jahren und wurde mit 37 Jahren ermordet.

Auch heute, am 8.5.2022, möchte ich über Kriegsdienstverweigerung sprechen.

Deserteure gibt es auch im Ukraine Krieg. Der Verein connection e.V. unterstützt international Kriegsdienstverweigerer und Deserteure
(22.04.2022). Nach seiner Recherche gibt es bisher keine verlässlichen Zahlen über Desertion und Kriegsdienstverweigerung aus Russland, Belarus und der Ukraine.

Russland: Viele russische Oppositionelle und Militärdienstpflichtige flüchten in Staaten wie Georgien, Serbien oder die Türkei. Dort benötigen sie zur Einreise kein Visum. Es liegen keine offiziellen Zahlen über die Einreise wehrpflichtiger Männer vor, ihre Zahl dürfte aber in die Tausende gehen.

Belarus: Die in Litauen ansässige belarussische Organisation Nash Dom nennt am 14. April 2022 ca. 2.000 belarussische sogenannte Millitärdienstentzieher, die nach Litauen gekommen seien. Insgesamt gäbe es nach ihrer Einschätzung rund 20.000 Militärdienstentzieher, die Belarus verlassen haben.

Ukraine: Die moldawische Regierung erklärte am 10. April 2022, dass seit Ende Februar über 1.000 ukrainische Männer die Grenze illegal überquert hätten, weitere 2.000 seien legal eingereist. Die große Mehrheit von ihnen beantragte in Moldawien Asyl.

Es gibt also eine Reihe von ukrainischen Militärdienstpflichtigen, die das Land verlassen haben oder verlassen wollen. Wer es in die Europäische Union geschafft hat, erhält hier wie alle anderen Flüchtlinge aus der Ukraine einen befristeten humanitären Aufenthalt.

Connection e.V. unterstützt konkret mit Beratungen, Informationen, Hilfe bei Asylverfahren und sind solidarisch mit allen, die auf welcher Seite auch immer gegen den Krieg aufstehen, zivilen Widerstand leisten und das sofortige Ende des Krieges einfordern.

Deserteure zu würdigen war nie gerne gesehen. Nicht 2010 bei der Benennung des Platzes des unbekannten Deserteurs, und nicht heute, inmitten des Ukrainekrieges. Dennoch sollten wir diese Menschen, die bei der Kriegslogik nicht mitmachen wollen, aus ganzem Herzen unterstützen.

Nun zu einem weiteren Thema das insbesondere die VVN vorantreibt.
Wir setzen uns dafür ein, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Krieg und Faschismus ein Feiertag wird. So dass in Deutschland, wie in anderen europäischen Ländern auch, die positive Kraft des Kriegendes hervorgehoben wird und dieser Tag nicht von der breiten Öffentlichkeit wie bisher unbemerkt bleibt.

Die im letzten Jahr verstorbene Esther Bejarano war Ehrenvorsitzende der VVN-BdA und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V. Sie überlebte als Mitglied des „Mädchenorchesters“ das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und entkam vor 77 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS. Am 10. Juli 2021 ist Esther Bejarano gestorben. Gemeinsam mit der VVN hatte sie eine Petition gestartet, um den 8. Mai als Feiertag einzufordern.

Sie schrieb in einem offenen Brief am 26. Januar 2020 „an die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“:
„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“

Vor wenigen Tagen wurde eine Petition zur Feier und Verankerung des 8. Mai in der Öffentlichkeit an den Thüringer Ministerpräsidenten und derzeitigen Bundesratspräsidenten Bodo Ramelow übergeben, der sie gerne angenommen hat und angab, bei seinen Kolleg*innen, den Ministerpräsident*innen der anderen Bundesländer, dafür werben zu wollen.

Die Lehren des 8. Mai umzusetzen, bedeutet für die VVN
• Geflüchtete und Kriegsdienstentzieher in Deutschland aufzunehmen
• die Logik des Militärischen zu durchbrechen und Waffenexporte zu verhindern
• das Treiben gewalttätiger und mordender Neonazis zu unterbinden und ihre Netzwerke in Polizei, Bundeswehr aufzudecken und aufzulösen
• AfD, NPD und ihre Verbündeten aufzuhalten
• einzugreifen, wenn Jüdinnen und Juden, Muslime, Roma und Sinti und andere, die nicht in das Weltbild von Nazis passen, beleidigt und angegriffen werden
• die Diffamierung und Behinderung demokratischer und antifaschistischer Gruppen zu beenden.

Anmerkung:

(1) André Gide, Journal, 11. Mai 1941, zitiert nach Andersch, Alfred, Die Kirschen der Freiheit. Ein Bericht, Diogenes-Taschenbuch - ein sehr lesenswerter Bericht seiner Desertion im Juni 1944. Den Satz von Gide wählte Andersch als Motto seines Berichts.
logo

Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

Nächste Treffen

Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

Die nächsten Termine:
Bitte fragen Sie nach!
Kontakt

Bundesweite Zusammenschlüsse der Friedensbewegung:

Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6802 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 9. Mai, 16:38

Credits