Antikriegskundgebung am 31.3.2023 in Tübingen

Ostermarsch-Vorab-Kundgebung in Tübingen

Gemeinsam mit weiteren Tübinger Gruppen ruft das Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen im Vorfeld des Ostermarsches zu einer Kundgebung in Tübingen auf:

Kundgebung zum Ostermarsch 2023

31.3.2023, 17 Uhr – Holzmarkt, Tübingen

Der Krieg in der Ukraine dauert nun bereits über ein Jahr an. Deutschland hat in diesem Jahr viele, verschiedene und auch schwere Waffen an die Ukraine geliefert und ein 100 Mrd. € schweres Aufrüstungsprogramm begonnen. Dieses Geld könnte viel besser im Bildungs- und Gesundheitssystem eingesetzt werden, wo es Menschen helfen würde, anstatt für Tod und Zerstörung zu sorgen. Durch diese Aufrüstung wächst die Gefahr einer weiteren Eskalation des Krieges und eines Atomkrieges. Deshalb gehen wir auf die Straße.

Flyer:
Flyer-Ostermarsch-Vorab-Kundgebung-Tuebingen-31-3-2023 (pdf, 104 KB)
Flyer-Ostermarsch-Stuttgart-2023-04-08 (pdf, 435 KB)

Schluss mit dem Krieg!

Die Waffen nieder!

Frieden schaffen!

Abrüsten! Atomwaffen abschaffen! Klima retten!

Tübinger Kundgebung mit Redebeiträgen von Gerhard Jüttner (Stellvertretender Vorsitzender der Naturfreunde Baden-Württemberg), IMI, Kultur des Friedens, SDAJ, Friedensplenum und VVN-BdA und Liedern von und mit Hans Eitle.

Krieg ist kein Mittel zur Konfliktlösung - für Verhandlungen!

Wir dokumentieren die Ansprache des Arbeitsrechtlers Professor Wolfgang Däubler auf der Antikriegskundgebung in Tübingen am 25.2.2023:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Genossinnen und Genossen,


Der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine war und ist ein Angriffskrieg. Wir haben ihn verurteilt, aus guten Gründen. Und wir sehen jeden Tag im Fernsehen, was der Krieg für die betroffenen Menschen bedeutet. Bei den Angriffskriegen der USA gegen Iraq, Afghanistan und Libyen haben wir uns anders verhalten. Das gab es nur ganz selten Ruinenbilder oder Interviews mit Verletzen. Und außerdem: Was wäre wohl passiert, hätten wir damals gefordert, Sanktionen gegen die USA zu verhängen? Keine US-Autos mehr ins Land zu lassen? Von solchen Leuten bezieht man kein Flüssiggas, hätte die Parole sein müssen. Bekannte Dirigenten mit US-Staatsbürgerschaft hätten sich vom US-Präsidenten distanzieren müssen. Über Demonstrationen von US-Freunden hätte man in der Presse allenfalls am Rande berichtet und selbstredend mit kritischem Unterton. Denn die Menschen sollen ja nicht das Falsche denken.

Wir können uns im Ukraine-Konflikt anders verhalten - aber wir sollten uns bewusst sein, dass die veröffentlichte Meinung auf dem US-Auge blind ist.

Deutschland hat wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland verhängt und sich damit auch selbst ganz erheblich geschadet. Wir alle spüren dies heute an den Energiepreisen.

...

Hier gibt es den vollständigen Wortlaut der Anprache von Professor Däubler:

2302-Tuebingen-Demo-Rede-Wolfgang-Daeubler (pdf, 107 KB)

Klimaschutz statt Aufrüstung!

Wir dokumentieren die Ansprache der Vertreterin des Tübinger Offenen Antikapitalistischen Klimatreffens (TOAKT) auf der Antikriegskundgebung in Tübingen am 25.2.2023:

Liebe Genoss*innen, liebe Passant*innen,

ich spreche heute für TOAKT - das Offene Antikapitalistische Klimatreffen hier in Tübingen. Es gibt mehrere solcher offenen Klimatreffen in Deutschland und der Schweiz, die klassenkämpferische Klimapolitik organisieren. Das bedeutet zum Beispiel Streikunterstützung, Demos, Vorträge und Lesekreise. Ein Thema, das uns im Moment auch beschäftigt, ist der Zusammenhang von Klimakrise und Kriegen. Darüber spreche ich jetzt.


Denn Militär- und Rüstungsindustrie sind Klimakiller: Sie verursachen zusammengenommen 6% der globalen Emissionen. Wäre die Militär- und Rüstungsindustrie also ein Land, würde sie den viertgrößten CO2-Ausstoß weltweit verursachen.

Seit einem Jahr tobt der Angriffskrieg in der Ukraine. Es sind nicht nur hunderttausende Menschen getötet, verletzt und aus ihrer Heimat vertrieben worden, auch die Umwelt vor Ort leidet. 20 Prozent der Naturschutzgebiete in der Ukraine sind von den Kampfhandlungen betroffen, es wurden 280 000 Hektar Wald zerstört. Um sich von russischem Gas unabhängig zu machen, fördert die deutsche Regierung wieder mehr fossile Energieträger. Dafür werden neue Flüssiggasterminals gebaut, um auch ohne russiche Pipelines an Erdgas zu kommen. Und auch als Rechtfertigung dafür, dass Lützerath abgebaggert werden muss, konnten Regierung und RWE die Gaskrise praktischerweise instrumentalisieren.

...

Die vollständige Rede gibt es hier:

2023-02-25_Rede_Klima_und_Krieg (pdf, 40 KB)

Ukrainekrieg: Statt mit Waffen eskalieren – den Frieden einleiten

Wir dokumentieren die Pressemitteilung des Diözesanverbands Rottenburg-Stuttgart von Pax Christi, auf die sich deren Vorsitzender Hermann Merkle in seiner Ansprache auf der Tübinger Antikriegskundgebung am 25.2.2023 bezog:

230202-PM-pax-christi-Den-Frieden-einleiten (pdf, 212 KB)

Erfahrungen aus dem Faschismus nicht als Rechtfertigung für Kriege missbrauchen!

Antikriegskundgebung Tübingen 25.2.2023

Wir dokumentieren die Ansprache von Jens Rüggeberg, VVN-BdA Tübingen-Mössingen:

Wir haben wieder Krieg in Europa. Die Zahl der Toten bisher kennen wir nicht, aber 200.000 können es sein. Millionen sind auf der Flucht. Zumindest die Ostukraine liegt in Trümmern. Die Chance, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, war im Frühjahr 2022 groß, wurde aber vertan. Die westlichen Staaten wollten keine Beendigung des Krieges. Stattdessen liefern sie immer mehr und immer wirkungsvollere Waffen ins Kriegsgebiet.

Der Krieg wird von allen Beteiligten mit den Erfahrungen aus dem Faschismus gerechtfertigt. Da müssen wir als Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes ganz klar widersprechen:

Die russische Führung gab als Ziel ihres Einmarsches in die Ukraine unter anderem deren Denazifizierung an. In der Tat gibt es in der Ukraine inzwischen überall Bandera-Denkmäler. Bandera war ein Nazi-Kollaborateur. Seine Anhänger wirkten aktiv am Holocaust mit. Die Verehrung dieses Faschisten gehört inzwischen zur ukrainischen Staatsräson. Der langjährige ukrainische Botschafter in Berlin, Melnyk, war auch ein Bandera-Fan. Armee und Sicherheitsapparat in der Ukraine sind im Übrigen von Neonazis durchsetzt. Aber all das kann den russischen Angriff auf die Ukraine nicht rechtfertigen. Ein Regime-Change ist immer völkerrechtswidrig. Was wir als Friedensbewegung in Sachen Jugoslawien, Irak, Afghanistan und Syrien ablehnten, lehnen wir auch jetzt ab, im Falle der Ukraine. Hinzukommt, dass die russische Führung am allerwenigsten das Recht hat, faschistische Tendenzen in der Ukraine zu kritisieren, lässt sie sich doch von großrussisch-chauvinistischen Ideologien leiten, deren Bezüge auf das neunzehnte Jahrhundert und das Zarenreich offensichtlich sind – als ob es die Sowjetunion niemals gegeben hätte.

Die NATO-Staaten berufen sich ebenfalls auf Erfahrungen aus dem und mit dem deutschen Faschismus. Sie erklären, das autokratische russische Regierungssystem müsse beseitigt und der russische Präsident abgesetzt und vor Gericht gestellt werden. Das Ziel der NATO-Staaten ist ebenfalls Regime-Change. Nur eben in Russland. Das macht die Sache nicht besser. Auch das lehnen wir ab. Obwohl wir die russische Regierung nicht gerade sympathisch finden – die ukrainische übrigens auch nicht. Die NATO-Staaten argumentieren, man müsse Putin entgegentreten, damit er nicht weitere Länder überfalle, so etwas wie das Münchener Abkommen 1938 dürfe sich nicht wiederholen. Deshalb dürfe man mit ihm auch nicht verhandeln. Er müsse besiegt und die Ukraine „befreit“ werden. Aber Putin ist nicht Hitler, genauso wenig wie damals Saddam Hussein. Wer Putin (oder Saddam Hussein) mit Hitler gleichsetzt, verharmlost die Nazis und ihre Verbrechen.

Der Krieg muss beendet werden! Sofort! Hoffentlich haben die brasilianische beziehungsweise jetzt die chinesische Friedensinitiative Erfolg! Keine Waffenlieferungen an die Ukraine! Sie verlängern den Krieg, die Zerstörungen, das Leid. Auch die Sanktionen gegen Russland müssen beendet werden. Sie helfen weder den Menschen in der Ukraine noch den Menschen hier. Es ist ein Stellvertreterkrieg, den der Westen führt, die Ukraine führt ihn für den Westen, mit den Waffen, die der Westen liefert, denn die NATO-Staaten können den Krieg nicht selbst führen, weil Russland Atomwaffen hat und gegen sie einsetzen könnte. Am Ende wird Russland ausgeblutet und die Ukraine komplett zerstört und entvölkert sein. So sieht „wertebasierte Außenpolitik“ à la Baerbock aus. So sieht eine Außenpolitik aus, die wir ablehnen. Schluss damit!

Nachträglicher Veranstaltungshinweis:

Podiumsdiskussion zum Thema "NS-Vergleiche in der deutschen Debatte um den Krieg in der Ukraine" am 27. März 2023

Die Diskussionsveranstaltung findet online statt. Den Zugangslink und weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier:

https://vvn-bda.de/ns-vergleiche-in-der-deutschen-debatte-um-den-krieg-in-der-ukraine/#more-5114

Zweiter Nachtrag:

Inzwischen gibt es einen Mitschnitt der Diskussionsveranstaltung auf dem Youtube-Kanal der VVN-BdA:

https://www.youtube.com/@vvn-bda/videos

Kundgebung - Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Stoppt das Töten!

Wir verurteilen diesen russischen Angriffskrieg, wie alle anderen Kriege! Und wir lehnen die Eskalationspolitik der NATO ab mit immer mehr und immer schwereren Waffenlieferungen an die Ukraine, nun auch Kampfpanzer. Es ist fünf nach zwölf: Ein Atomkrieg kann nicht mehr ausgeschlossen werden. Deshalb ruft die Friedensbewegung zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Auch in Tübingen gibt es eine

Antikriegskundgebung am
Samstag, 25.2.2023, 12.05 Uhr,
Tübingen, Holzmarkt

Mit Redebeiträgen von Pfarrerin Susanne Büttner, Martin Gross (ver.di-Landesbezirksleiter), Prof. Wolfgang Däubler, Hermann Merkle (Pax Christi Rottenburg-Stuttgart) u.a.

Ein Krieg kennt keine Sieger, auch der Ukraine-Krieg nicht. Das Land ist zerstört, Hunderttausende sind tot und Millionen auf der Flucht. Der Krieg muss beendet werden. Sofort! Friedensverhandlungen unter internationaler Vermittlung, wie jüngst von Brasilien vorgeschlagen, sind gefordert.

Waffenstillstand jetzt! Sofortige Verhandlungen!
Gegen Hochrüstung!
Keine Waffenlieferungen an die Ukraine!
Den Wirtschaftskrieg beenden!

Mitveranstalter und Unterstützer:

Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen, Friedensmahnwache Tübingen, Gesellschaft Kultur des Friedens (Tübingen), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Tübingen (VVN-BdA), Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen (IMI), Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. (Gammertingen), Tübinger offenes antikapitalistisches Klimatreffen (TOAKT)

FP-Flyer-Kundgebung-Ukraine-25-2-2023 (pdf, 104 KB)

Zyklische Wiederkehr des Krieges?

Am 7.2.2023 veröffentlichte das "Schwäbische Tagblatt" (Tübingen) diesen Beitrag von Jens Rüggeberg unter der Überschrift "Brot und Wasser", eine Stellungnahme zu einem Artikel, in dem der Kustos der Antikensammlung des Museums der Universität Tübingen ein Exponat aus der Ausstellung vorgestellt hatte:

„Ein Tonrelief aus Troia erinnert an die zyklische Wiederkehr des Krieges.“ So lautete die Bildunterschrift unter dem Foto eines Reiterheros aus dem 3. bis 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, wohl einem Weihegeschenk in einem unbekannten Kult. Er sei jungen Männern der Region wichtig gewesen. Ein Kult des Krieges?

Verehrten damals alle Hellenen Kriegsgötter? Keineswegs! Seit einem Friedensabkommen 374 vor unserer Zeitrechnung wurde die Friedensgöttin Eirene, Tochter des Zeus, nicht mehr nur von Dichtern gepriesen, sondern auch sakral verehrt. Bei Aristophanes befreit der wackere Winzer Trygaios sie, die der Kriegsgott Polemos gefangengesetzt hatte. Alle feiern den Frieden und das Ende der Kriege. Wirklich alle? Anscheinend nicht – Trygaios zu Hermes: „Und wünscht ein Lanzenschmied, ein Waffenkrämer / Den Krieg, nur dem Profit zulieb, der falle / In Räuberhand und koste Brot und Wasser!“

Wie aktuell! Gelänge es, im Ukraine-Krieg einen Waffenstillstand herbeizuführen, die Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet zu stoppen und die Militarisierung gerade auch der deutschen Politik rückgängig zu machen, wie groß wäre das Wehklagen von Rheinmetall & Co. und deren Aktionären! Die sollte man auch auf Brot und Wasser setzen!

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Brot-und-Wasser-576650.html

Und dieses ist der Originalbeitrag des Kustos, den das "Tagblatt" am 18.1.2023 abgedruckt hatte:

https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/infos/news/schatz-des-monats-januar-2023
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Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

Nächste Treffen

Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

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Bundesweite Zusammenschlüsse der Friedensbewegung:

Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen

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