"Einschüchtern zwecklos!"

Lesung mit Jürgen Grässlin

Freitag, 16. Juni 2023, 18.30 Uhr
Evangelisches Gemeindehaus Lamm, Tübingen, Am Markt

Mit special guest: Holger Rothbauer, Tübinger Anwalt, langjähriger Mitstreiter von Jürgen Grässlin, ausgezeichnet mit dem Aachener Friedenspreis.

Der Rüstungsgegner und langjährige Friedensaktivist Jürgen Grässlin stellt seine im Juni 2023 erscheinende Autobiographie vor.

Es ist das Bekenntnis zu einer friedlichen Welt, dem Wunsch, schreiendes Unrecht zu verhindern und der Verpflichtung, Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Wie kann man erreichen, dass sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Besseren ändern? Was tut man, wenn man ein wichtiges Anliegen hat? Man wird aktiv – mit unbeirrbarer Entschlossenheit, allen Widerständen zum Trotz. Jürgen Grässlin ist Aktivist, Friedenskämpfer, Optimist – vor allem aber ein hartnäckiger Stachel im Fleisch der Rüstungsindustrie. Seit Jahrzehnten setzt er sich erfolgreich gegen den weltweiten Waffenhandel ein. Er begibt sich auf die Spur deutscher Rüstungsexporte in Krisen- und Kriegsgebieten, spricht mit Opfern, Tätern und politisch Verantwortlichen. Seine Mittel sind entlarvende Recherchen, gezielte Kampagnen, Demonstrationen und Gerichtsprozesse. Sein Lebenswerk und seine Erfolge sind Inspiration für alle, die etwas bewirken wollen, sei es für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Umweltschutz oder den Frieden.

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

Veranstalter:
Gesellschaft Kultur des Friedens
Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen
Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Tübingen

Veranstaltungsflyer hier:

Lesung-mit-Juergen-Graesslin-Tuebingen-16-6-2023 (pdf, 112 KB)

Winfried Wolf gestorben

Wie oft haben wir vom Friedensplenum an Infoständen in der Tübinger Fußgängerzone, auf Veranstaltungen und auf Ostermärschen die "Zeitung gegen den Krieg" verteilt! Vor wenigen Tagen, am 22. Mai 2023, ist ihr spiritus rector, Mitbegründer und Mitherausgeber Winfried Wolf, der auch oft auf Veranstaltungen in Tübingen gesprochen hatte, in Berlin gestorben. Wir sind sehr traurig.

Nachrufe:

https://winfriedwolf.de/?p=2608

https://www.lunapark21.net/wir-trauern-um-winfried-wolf/#more-10245

Zeitung gegen den Krieg:

https://zeitung-gegen-den-krieg.de/

Berlin plant bereits Waffenlieferungen für Kiew bis 2032

Das Neueste zum Ukraine-Krieg in der "jungen Welt" vom 15., 16. und 17.5.2023:

https://www.jungewelt.de/artikel/450757.selenskij-reise-kampfjets-statt-frieden.html

https://www.jungewelt.de/artikel/450768.konflikt-in-osteuropa-hunger-nach-munition.html

https://www.jungewelt.de/artikel/450769.konflikt-in-osteuropa-nachdenken-%C3%BCber-frieden-verboten.html

https://www.jungewelt.de/artikel/450905.wer-frieden-nicht-will.html

https://www.jungewelt.de/artikel/450991.offene-eskalation.html

Der schwarze Kanal: Tropfender Zahn

Kommentar von Arnold Schölzel aus der "jungen Welt" vom 13.5.2023:

Unter der Überschrift »Die Ukraine muss NATO-Mitglied werden« machte CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen am 3. Mai in einem FAZ-Gastbeitrag im Westen eine »strategische Fehleinschätzung« aus, »die sich die letzten 14 Monate durch die Diskussionen über Waffenlieferungen gezogen« habe. Es gehe »um die ›Was macht Russland, wenn …‹-Frage« wie jetzt bei der Lieferung westlicher Kampfflugzeuge an Kiew. Röttgen: »Dabei macht Russland immer dasselbe: den Krieg so weiterführen wie zuvor. Denn Putin hat keine andere Option, weil er weder aufhören will noch eskalieren kann. Letzteres würde ihn das Wohlwollen der Chinesen kosten und hätte eine robuste Reaktion der Amerikaner zur Folge.« Denn im Grunde kann der Russe nicht mehr, weil »wir« ihn im Griff haben. Risiken müssten abgewogen werden, aber die wären ungleich größer, wenn die Ukraine diesen Krieg nicht gewinne: »Ab dann kann die Ukraine verhandeln.« Bis Russland von seinem »imperialen Nationalismus« lasse, bedürfe es in Europa einer Sicherheitsarchitektur, die vor Russland Schutz biete: »Für die Ukraine kann das nur die Mitgliedschaft in der NATO bedeuten.« Die »unverzichtbaren gewaltigen privaten Investitionen«, endet Röttgens Text, könnten auch nur erfolgen, »wenn die Investoren auf die Sicherheit des Landes vertrauen können«. Dem deutschen Ostpolitiker tropft wie einst vom Kaiserreich bis zum Führer der koloniale Zahn. Die Ukraine bleibt eine fette Beute fürs Kapital, das heute »Investor« heißt. Und die NATO erhält endlich einen Sinn nach der Gründungsdevise des von den USA nach 1945 geretteten deutschen Imperialismus: nie mehr allein in den Krieg gegen Russland, aber kein Krieg ohne uns.

Am 8. Mai veröffentlichte die FAZ dazu den Leserbrief »In die Lage Russlands hineinversetzen« des pensionierten Bundeswehr-Generalmajors Jürgen Reichardt.


Weiterlesen hier: https://www.jungewelt.de/artikel/450752.tropfender-zahn.html

Antifaschismus als tägliche Praxis – Antifaschismus muss antikapitalistisch sein!

Wir dokumentieren den Redebetrag der SDAJ Tübingen auf der Kundgebung am 8. Mai 2023 in Tübingen:


Meine Aufgabe ist es, heute zu diesem historischen Gedenktag ein paar Worte über den materiellen Ursprung und Charakter des Faschismus zu verlieren.

Das ist besonders wichtig, weil die bürgerliche Analyse mit ihrem Fokus auf die Ästhetik und die ideologischen Elemente des Faschismus – Nationalismus, Sexismus, Rassismus usw – im Kern nicht die Frage „wer, für wen und wann“ beantworten und uns damit letztendlich auch keine Handlungsanweisung geben können.

Doch notwendiger Teil der Erinnerungskultur muss ein tiefes Verständnis des Faschismus und seines Ursprungs sein, denn nur so kann die Losung „Nie wieder“ Schlagkraft behalten.

Denn der deutsche Faschismus war nicht etwa einfach willkürlicher Ausdruck eines verrückten österreichischen Gefreiten, der so ganz plötzlich durch reines Charisma den eigentlich unschuldigen Deutschen den Kopf verdrehte. Der Faschismus ist logische Folge materieller Interessen – diese müssen wir verstehen, wenn wir ihn verhindern wollen.


Weiterlesen? Hier geht es zur der ganzen Rede:

Antifaschismus-Rede-SDAJ-Tuebingen-8-5-2023 (pdf, 135 KB)

Einfach nicht locker lassen

Vor einem Jahr starb der unermüdliche Friedensaktivist Henning Zierock

Alieren Renkliöz

Protestchöre gegen eine Rüstungsmesse erschallen. Ein großer Mann im Mantel läuft Richtung Konferenzhalle. Er hat graue, zur Seite gekämmte Haare, seinem Schritt merkt man das Alter nicht an. Selbstverständlich lassen die Sicherheitsleute ihn passieren. »Du darfst dich nicht umschauen, Kopf nach vorn und durch«, erklärt er einer Mitstreiterin, wie man in Veranstaltungen gelangt, gegen die man protestieren will.

Henning Zierock war Antimilitarist. »Er hat immer die Utopie des Friedenschaffens ohne Waffen im Herzen getragen«, erzählt Musiker Konstantin Wecker. 1988 hatte Zierock unter anderem mit Mikis Theodorakis, Karola Bloch, Inge und Walter Jens, ­Christa Wolf und Tschingis Aitmatow in Tübingen die Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF) gegründet.

Die GKF setzt sich seit 35 Jahren für eine Überwindung des Krieges ein. Das International Peace Bureau (IPB) schlug die GKF 2018 für den Friedensnobelpreis vor. Frederico Mayor, ehemaliger UNESCO-Generaldirekt...


Weiterlesen? Hier:

https://www.jungewelt.de/artikel/450584.friedenspolitik-einfach-nicht-locker-lassen.html

Keine Partnerschaft mit Jägerbataillon!

Unter der Überschrift "An den Wald gedacht" veröffentlichte das "Schwäbische Tagblatt" am 8.5.2023 einen Leserbrief von Walburg Werner. Wir dokumentieren ihn.


Zum Artikel „Rottenburg strebt Partnerschaft mit Jägerbataillon an“ (Ausgabe vom 27. April):

Nun hat der junge aktive Gemeinderat Jasson Schuler im Rottenburger Rat doch noch das Ja-Wort für eine militärische Patenschaft der Stadt bekommen. Die Südwest-CDU will, dass sich die Bundeswehr stärker in der Gesellschaft verankere. Jetzt also ankert das Jägerbataillon 292 in Rottenburg. Ziele? Gesprächsebenen sollen geschaffen werden, die Dienstleistenden des Bataillons dürfen sich positiv darstellen, volksnah – und nützlich sein in Arbeitseinsätzen.

Die Vordenke der Rottenburger Verwaltung wirkt peinlich. Bei der Bezeichnung „Jäger“-Bataillon hat sie wohl an den Wald gedacht mit einer gemeinsamen Waldputzete. Etwa mit einer Schulklasse mit „richtigen“ Soldaten? Und es wurde an die Einbeziehung der Jugend gedacht, nämlich bei Bundeswehr-Einsätzen zum Anlegen von Spielplätzen.

Aus pädagogischer Sicht keine gute Idee! Was soll das? Wer soll das verstehen und gutheißen, dass einerseits Soldaten ohne Tarifkampfnotwendigkeit guten Sold aus Steuermitteln beziehen und ihr todbringendes Werkzeug Milliarden verschlingt? Dass andererseits Arbeitende unter Sparmaßnahmen für Daseinsvorsorge und soziale Absicherung leiden und wir mit ihnen? Soll uns die Patenschaft den Kopf vernebeln?

Gegen rechte Netzwerke in der Bundeswehr!

Wir dokumentieren den Redebetrag der Informationsstelle Militarisierung e.V. auf der Kundgebung am 8. Mai 2023 in Tübingen:


Heute feiern wir den 8. Mai, den Tag der Befreiung vom Faschismus. Genauer gesagt: Das Ende des nationalsozialistischen Terrorregimes.

Denn leider sind wir vom Faschismus nicht in Gänze befreit. Faschistische und rassistische Ideologien stecken immer noch in zu vielen Köpfen. Das zeigen leider auch die wiederholten rassistischen Äußerungen unseres Stadtoberhaupts in letzter Zeit.

Während Palmer und die AfD versuchen, die Grenze des Sagbaren in unserer Gesellschaft immer weiter nach rechts zu verschieben, planen andere direkt den Umsturz und die Ermordung politischer Gegner*innen. Fast immer mit dabei: Bundeswehrsoldaten und Polizisten.

Und diese Faschisten, die den Umsturz planen, sind nicht irgendwo weit weg, sondern wohnen nur wenige Kilometer entfernt.


Weiterlesen? Zum vollständigen Redebeitrag geht es hier:

Rede-8-5-2023-IMI-Tuebingen (pdf, 135 KB)
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Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V.

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Wir treffen uns normalerweise an jedem ersten Montag eines Monats um 19:30 im Clubraum im 1. Stock des Adolf-Schlatter-Hauses, Österbergstr. 2 in Tübingen.

Die nächsten Termine:
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Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen

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